Wolffsches Gesetz
Das Wolffsche Gesetz (Wolff-Transformationsgesetz, engl. Wolffs law, Original: Das Gesetz der Transformation der Knochen - 1892) wurde vom Berliner Anatom und Chirurgen Julius Wolff (1835–1902) im 19. Jahrhundert aufgestellt. Es besagt, dass der Knochen sich aufbaut und an Festigkeit zunimmt, wenn er belastet wird. Wird der Knochen hingegen nicht oder nur wenig belastet, baut er sich ab.
Wolff konnte mit seiner Forschung zeigen, dass der Knochen sich in seiner Form an die Funktion anpasst und bei dauerhafter Entlastung degeneriert. Bei der Untersuchung von Femurköpfen erkannte Wolff eine Ausrichtung der Knochentrabekel in Richtung der mechanischen Kräfte und benannte damit die mechanische Kräfte als Ursache für die perfekte Architektur von Knochenstrukturen. Die Veränderung eines Knochens folgt demnach den auf den Knochen wirkenden Kräften und muss somit durch mathematische Gesetze beschreibbar sein.
Dieses Konzept wurde im Laufe der Zeit weiter verfeinert, beispielsweise von Wilhelm Roux oder Harold Frost in den 1960er Jahren als er das Mechanostat-Theorem erstmals propagierte.
Quellen
- Das Gesetz der Transformation der Knochen - 1892. Reprint: Pro Business, Berlin 2010, ISBN 978-3-86805-648-8.
- Roche Lexikon Medizin [Elektronische Ressource] 5. Auflage; Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag; München/Jena 2003; ISBN 3-437-15072-3; Online-Version Stichwort: Wolff-Transformationsgesetz
- J.H. Wolf: Julius Wolff und sein Gesetz der Transformation der Knochen, Orthopäde, Springer Verlag 1995 (24) 378-386
Weblinks
- Julius Wolff Institut, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Zentrale Forschungsgebiete sind die Regeneration und Biomechanik des Bewegungsapparates und die Verbesserung des Gelenkersatzes.