Wolfgang Müller-Ruchholtz


Wolfgang Müller-Ruchholtz (* 22. September 1928 in Mülheim an der Ruhr) ist ein deutscher Mediziner.

Werdegang

Müller-Ruchholtz wurde als Sohn des Zahnarztes Dr. Richard  Müller und seiner Ehefrau Gabriele, geb. Ruchholtz, geboren. Er ist seit 1964 mit Dr. med. Ruth Nagel verheiratet, hat 3 Kinder (Eva, *1965, Michael, *1969, Christoph, *1971) und 9 Enkelkinder.

Er studierte Medizin und Zahnheilkunde an den Universitäten Mainz, Innsbruck, Köln, Paris und Düsseldorf, legte beide Staatsexamina ab und promovierte 1957 zum Dr. med., 1959 zum Dr. med. dent.

Wissenschaftliche Assistentenzeit: 1957/58 in der Abteilung für Gewebezüchtung des Max-Planck-Institutes für Vergleichende Erbbiologie in Berlin, 1959/60 im Dept. Bacteriology & Immunology der Universität Buffalo (NY/ U.S.A.), 1961/62 in der I. Medizinischen Universitätsklinik Frankfurt, sowie im Institut für Hygiene & Mikrobiologie der Universität Kiel, wo er sich 1966 mit einer Schrift über die immunologischen Folgen fortgesetzter Kreuztransfusionen für Immunologie und Medizinische Mikrobiologie habilitierte.

1969 folgte eine Einladung als Visiting Full Professor an die Universität Buffalo (s. o.). Nach der Rückkehr nach Deutschland erfolgte die Ernennung zum Professor und stellvertretenden Direktor des Kieler Institutes (s. o.). Parallel dazu leitete er 1973–1987 als stellvertretender Sprecher das damalige Exzellenzcenter der Medizinischen Fakultät, den sogenannten Sonderforschungsbereich „Lymphatisches System und experimentelle Transplantation“. Ab 1980 führte er das neugegründete Institut mit Lehrstuhl für Immunologie als klinisch-theoretisches Fach der Medizinischen Fakultät der Universität Kiel, ab 1983 in Doppelmitgliedschaft an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, bis zur Emeritierung 1995. Im Hinblick auf den Ausbau des Kieler Institutes lehnte er 1982 und 1986 Rufe an eine US-amerikanische Universität ab.

Das Institut umfasste schließlich mehr als 70 Mitarbeiter mit mehr als 10 Nationalitäten aus 4 Kontinenten. Ungezählt sind die erfolgreichen Diplomanden und Doktoranden (med. und rer. nat.); mehr als 20 ist die Zahl der Habilitierten, die heute im In- und Ausland als Professoren tätig sind. Nach seiner Emeritierung lehrt und praktiziert Müller-Ruchholtz auf dem klassischen Gebiet der Immunologie, der Infektionsprophylaxe durch Schutzimpfung, und arbeitet als Gutachter und Berater für verschiedene Ministerien und Fachorganisationen.

Auszeichnungen

Müller-Ruchholtz ist gewähltes Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg. Im Februar 1992 wurde er nach mehreren Jahren enger Zusammenarbeit zum Ehrendoktor (Dr. med. h. c.) der Medizinischen Akademie der Universität Poznan ernannt.

Im Dezember 2008 wurde ihm durch den Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland das Bundesverdienstkreuz I. Klasse „für herausragende wissenschaftliche Verdienste im Gesundheitswesen“ verliehen.

Literatur

  • Who is who in der Bundesrepublik Deutschland. – Zug: 2007 – Bd. II, S. 3562

Auswahlbibliographie

siehe Kuerschners Deutscher Gelehrten-Kalender 2010.