Zitterspinnen
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Zitterspinnen | ||||||||||
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Zitterspinne | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Pholcidae | ||||||||||
C. L. Koch, 1851 |
Zitterspinnen (Pholcidae) sind sehr kleine bis mittelgroße Echte Webspinnen mit extrem langen und zierlichen Beinen. Weltweit sind 986 Arten in 83 Gattungen[1] dieser Familie bekannt. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind bislang vier Gattungen mit fünf Arten nachgewiesen; jedoch ist ihre Verbreitung unübersichtlich und benachbarte Zonobiome sind wesentlich artenreicher. Die im deutschsprachigen Raum heimischen Zitterspinnen sind aus dem östlichen Mittelmeerraum eingewandert. In küstennahen Bereichen Europas fehlen sie fast vollständig; in Belgien werden sie durch pantropische Arten ersetzt und in West- und Südeuropa von Zitterspinnen des westlichen Mittelmeerraumes abgelöst.
Zitterspinnen werden aufgrund einiger Ähnlichkeiten, vor allem wegen der im Verhältnis zum Körper sehr langen Beine, oft mit Weberknechten (Opiliones) verwechselt.
Gattungen der Zitterspinnen in Mitteleuropa
Innerhalb der Zitterspinnen ist die Augenstellung ein Bestimmungsmerkmal bis zur Gattung; sie ist nur mit einem Auflicht-Mikroskop zu erkennen.
- Spermophorides (drei Vertreter in Spanien, Frankreich)
- Spermophora (ostmediterran, eingewandert in Österreich, Schweiz)
- Psilochorus (Subtropen Amerikas, in Europa in Gewächshäusern und Kellern)
- Psilochorus simoni auch im Freiland
- Pholcus (zwei Arten in Europa, in Mitteleuropa in Häusern, Höhlen, Kellern etc.)
- Holocnemus (Mittelmeerraum, bis nach Österreich eingewandert)
- Micropholcus (Belgien)
- Artema (Belgien)
Lebensweise
Zitterspinnen weben unregelmäßige und diffuse Raumnetze dreidimensionaler Ausdehnung und von beträchtlicher Größe, durch die sie sich geschickt fortbewegen und die sie in die Lage versetzen, auch wesentlich größere Tiere zu überwältigen.
Die Seide der nicht-cribellaten Zitterspinnen ist bis auf wenige Ausnahmen trocken (leimfrei)[2], extrem dehnbar und wollartig aufgekräuselt. Dadurch wird es Insekten, aber auch anderen Spinnentieren, meist unmöglich, sich selbst zu befreien. Fluchtreaktionen von Beutetieren führen meist zu einer noch stärkeren Verstrickung in den dreidimensionalen Raumnetzen; größere Tiere zerstören manchmal auch das Netz. Ein Netz wird ständig weitergebaut und kann sich auch mit den Netzen anderer Artgenossen überschneiden, z. B. bei der Großen Zitterspinne Ph. phalangioides: Sie ist in Mitteleuropa fast ausschließlich in Gebäuden, vor allem in Kellern anzutreffen. Die anderen heimischen Vertreter der Familie bevorzugen mehr oder weniger geschützte Stellen, Baumhöhlen und Gesteinshöhlen des Freilandes. Zitterspinnen sind nachtaktiv.
Das im deutschen Sprachraum namensgebende Verhalten der Gattung Pholcus, bei Gefahr im Netz zu zittern, zeigen nicht alle Arten. Das Zittern ist ein schnelles Hinundherschwingen, das den Angreifer verwirren soll, denn für Fressfeinde wird die Spinne „unsichtbar“.
Fotogalerie
Quellen
- Heimer, Stefan; Nentwig, Wolfgang: Spinnen Mitteleuropas. Paul Parey, Berlin 1991, ISBN 3-489-53534-0.
- Foelix, Rainer F.: Biologie der Spinnen. Thieme, Stuttgart 1979, ISBN 3-13-575801-X
- Jones, Dick: Der Kosmos-Spinnenführer. Franckh'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1980, ISBN 3-440-06141-8
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Norman I. Platnick, 2008. The World Spider Catalog, Version 8.5. American Museum of Natural History.
- ↑ Gertsch, Willis J. 1979: American Spiders, 2nd edition. Van Nostrand Reinhold, New York. ISBN 0-442-22649-7