Zoropsis spinimana



Zoropsis spinimana

Zoropsis spinimana

Systematik
Unterordnung: Echte Webspinnen (Araneomorphae)
Teilordnung: Entelegynae
Überfamilie: Lycosoidea
Familie: Zoropsidae
Gattung: Zoropsis
Art: Zoropsis spinimana
Wissenschaftlicher Name
Zoropsis spinimana
(Dufour, 1820)

Zoropsis spinimana ist eine zu den Echten Webspinnen zählende Art aus der Familie Zoropsidae[1] in der Überfamilie Lycosoidea[2].

Merkmale

Die Körperlänge männlicher Individuen erreicht 10 bis 13 mm, diejenige weiblicher Tiere 15 bis 19  mm; mit ausgestreckten Beinen werden 5 cm erreicht. Der Vorderkörper (Prosoma) ist gelblich-weiß mit ausgedehnter schwarzer Zeichnung und weißem Augenfeld. Der Hinterleib (Opisthosoma) ist vorne gelb-weißlich, hinten grau gefärbt und weist eine mediane schwarze Zeichnung auf. Die Beine sind gelblich-grau gefärbt mit schwarzen Ringeln.[3] Von ihrem Aussehen her erinnert sie an eine große Wolfsspinne. Eine Besonderheit ist, dass sie dank ihrer Hafthaare an den Füßen auch an glatten Oberflächen wie z.B. Glaswänden klettern kann[4].

Verbreitung

Heimat von Zoropsis spinimana ist die westliche Mittelmeerregion bis zum Südrand der Alpen und Dalmatien, sowie Nordafrika, wo sie im Freiland in lichten Wäldern, unter Steinen und Rinde oder synanthrop in und an Gebäuden vorkommt. Die einjährigen Tiere werden im Herbst geschlechtsreif. Die Weibchen legen ihre Eier im Frühling, sitzen in einer Brutkammer auf dem Kokon und verlassen diesen anscheinend nicht mehr.[3]

In den 1990er Jahren wurde sie nach Kalifornien eingeschleppt und hat sich dort in der Umgegend der San Francisco Bay etabliert.[5] Seit wenigen Jahren werden Beobachtungen aus Österreich, der Schweiz, und seit 2005 auch aus Deutschland gemeldet, so aus Freiburg im Breisgau und Nordrhein-Westfalen, wohin sie wahrscheinlich mit dem Menschen gereist ist. Ihr Vordringen nach Norden legt einen Zusammenhang mit dem Klimawandel nahe. Unklar ist allerdings, ob die Art sich auch im Freiland etabliert hat oder streng synanthrop ist, denn bislang wurde sie nördlich der Alpen nur in Häusern gefunden, z.B. in Neukirchen-Vluyn, wo eine ganze Population von alten und jungen Tieren nachgewiesen wurde. Auch aus Russland liegen Fundangaben vor.[6]

Name

Zoropsis spinimana Makro

In einigen Medien (Fernsehen, Zeitungen) wird Zoropsis spinimana als "Kräuselspinne" oder "Kräuseljagdspinne" bezeichnet, was zu Verwechslungen mit der Familie der Kräuselspinnen (Dictynidae) führen kann.[7][8] Beide deutsche Namen sind jedoch für Zoropsis spinimana nicht etabliert.

Giftigkeit

Wenn die Spinne in die Enge getrieben wird oder sich bedroht fühlt, kann sie auch den Menschen beißen. Solange keine besondere Allergie vorliegt, ist das Gift für Menschen völlig harmlos und die Wirkung ähnlich wie ein leichter Bienenstich[9][10].

Einzelnachweise

Literatur

  • Hänggi, A. und Bolzern, A.: Zoropsis spinimana (Araneae: Zoropsidae) neu für Deutschland. Arachnologische Mitteilungen 32, 2006: 8–10. (PDF)
  • Griswold, C.E. & Ubick, D.: Zoropsidae: A Spider Family Newly Introduced to the USA. The Journal of Arachnology 29, 2001: 111–113. (PDF, 143 kB)
  • Kreuels, Martin: Die Kräuseljagdspinne Zoropsis spinimana. Pest Control 36, 2007: S. 16 (PDF, 1,5 MB)

Weblinks