Ökozid
- Humanökologie
- Umweltschutz
- Völkermord
Der Begriff Ökozid wird in unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet. Ökozid bezeichnet:
- die Ausrottung eines Volkes durch die ökologische Zerstörung seiner natürlichen Lebensgrundlagen, wie dies beispielsweise bei mehreren Naturvölkern im brasilianischen Regenwald geschehen ist (vgl. Genozid).[1]
- die erzwungene Aufgabe der kulturellen Eigenständigkeit eines Volkes durch die ökologische Zerstörung seiner Kulturlandschaft (vgl. Ethnozid).
- die zum Teil tödlichen Langzeitfolgen von Kampfstoffeinsätzen, die u.a. zu einer Schädigung des Erbguts führen können, wie beispielsweise in Vietnam geschehen (vgl. Agent Orange).[2]
- die von der industriellen Zivilisation verursachte breite Umweltzerstörung selbst, die durch eine Störung des ökologischen Gleichgewichts durch massive Umweltverschmutzung hervorgerufen wird („Ökologischer Mord“). Der US-amerikanische Evolutionsbiologe und Biogeograph Jared Diamond sagt unseren heutigen Gesellschaften den Untergang voraus, sollte das ökologische Bewusstsein den Wettlauf gegen Umweltzerstörung und Ressourcenzerstörung verlieren.[3]
Quellen
- ↑ vgl. Gunnar Heinsohn: Lexikon der Völkermorde, S. 96 und S. 272, Hamburg 1998
- ↑ vgl. http://www.stopusa.be/scripts/texte.php?section=CG&langue=3&id=24611 (en, von André Bouny, Vater vietnamesischer Kinder) und http://www.monde-solidaire.org/spip/article.php3?id_article=2295 (fr)
- ↑ vgl. DIE ZEIT: Das geht auf keine Kuhhaut und Zwischen Kollaps und Epochenwende - Zur Bedeutung des Ökozids für die Gegenwart
Literatur
- Jared Diamond: Kollaps – Warum Gesellschaften überleben oder untergehen. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-10-013904-6
- Franz Joseph Dreyhaupt: Frühe Umwelt-Warner – Rufer in der Wüste? Ein Beitrag zur Umweltgeschichte. Düren 2008.
- Gunnar Heinsohn: Lexikon der Völkermorde, Reinbek bei Hamburg 1998, ISBN 3-499-22338-4