Das Trinken von Wein erfreut sich vielerorts großer Beliebtheit. Aber was steckt eigentlich hinter der Herstellung dieses Jahrtausende alten Getränks? Worauf wird beim Weinbau geachtet, in welchen Schritten wird er hergestellt und wie landet er am Ende in unseren Flaschen? Diesen Fragen sind wir hier einmal auf den Grund gegangen.

Die Weinrebe

Die Weinrebe ist eine Jahrtausende alte Kulturpflanze und gehört zu den ältesten Kulturpflanzen. Bereits 5000 v. Chr. lässt sich im Südkaukasus (heute Georgien), sowie in der vorderasiatischen Landschaft Sumer (heute südlicher Irak) erstmals der Anbau von Weinreben nachweisen. Die Rebe erfordert viel Aufmerksamkeit und Pflege. So muss sie zum Beispiel jedes Jahr zwischen März und April geschnitten werden.


Winzer prüft Reben
Ein Winzer prüft seine Reben.

Der Boden sollte für Weinreben schön locker und vor allem nicht zu sauer sein. Wasser muss hindurch sickern können.

Auch der Standort der Pflanze ist extrem wichtig. Nicht umsonst wird Weinbau in Deutschland eher im Süden, wo das Klima milder ist, betrieben. Ideal ist eine Hanglage nach Süden hin. So steht die Rebe tagsüber in der Sonne und kann die Süße ihrer Früchte voll ausbilden.

Schädlinge im Weinbau

Auch wenn die Weinrebe eine robuste Pflanze ist, ist sie nicht immun gegen Schädlinge. Krankheiten und tierische Schädlinge können ihr Wachstum bedrohen.Zu den bekanntesten Krankheiten gehört der echte Mehltau, ein Pilz. Er macht sich durch eine weiße Schicht auf den Blättern der Rebe bemerkbar und hemmt das Wachstum der Pflanze. Eine Behandlung mit Netzschwefel kann hier Abhilfe schaffen.

Selbstverständlich gibt es auch den falschen Mehltau, welcher sich durch gelblich-braune Flecken auf den Weinblättern auszeichnet und die Qualität der Trauben beeinträchtigt.


Rebläuse auf einem Blatt
Zu den tierischen Schädlingen, die ein großes Vernichtungspotential haben, gehört die Reblaus, die ganze Ernten komplett zerstören kann. Ihre Eier und Larven legt sie an der Blattunterseite ab. Durch den Befall können die Weinreben absterben.

Weinlese

Im September ist es meistens soweit. Die Weinernte beginnt. An den saftig grünen Rebstöcken, die die Weinberge im Sommer säumten, sind nun Trauben gewachsen und diese wollen geerntet werden. Es gibt sowohl rote als auch grüne Traubensorten, und so gibts am Ende Weißwein oder Rotwein in den Geschäften.


Weinreben an Weinstöcken
Trauben kurz vor der Lese im Herbst.

In vielen Winzerfamilien findet die Weinlese noch von Hand statt. Hierbei ist jede helfende Hand gefragt und es geht bereits früh morgens los. Jede Traubenrispe wird einzeln abgeschnitten. In größeren Betrieben wird dieser Prozess maschinell erledigt.

Herstellungsprozess

Nach der Weinlese erfolgt im nächsten Herstellungsschritt das Keltern. Hierbei werden die Trauben ausgepresst und zu Saft verarbeitet. Im Anschluss geht es ans Gären, beziehungsweise Fermentieren. Der Zucker im Most wird nun zu Alkohol. Dies dauert circa zwei bis drei Wochen.

Die dann folgende Stabilisierung des Weins befreit diesen von "Schwebeteilchen". Er wird zu einer reinen Flüssigkeit. Überschüssige Proteine werden ausgefiltert.


Weinfässer in einem Weinkeller
In Holzfässern kann der Wein nun in Ruhe reifen und sein Aroma entfalten. Je nach Wein kann dieser Prozess unterschiedlich lange dauern, meist etwa vier bis neun Monate.

Nach ausreichender Ruhezeit folgt dann die Abfüllung in geeignete Flaschen. Fertig ist der Wein. Es braucht ganz schön viel Zeit und einige Arbeitsschritte bis er im Laden in der Flasche stehen kann.

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