Westlicher Fettschwanzmaki



Mittlere Katzenmakis oder Westliche Fettschwanzmakis (Cheirogaleus medius) sind in trockenen, gut verwachsenen Sekundär- und Primärwäldern des westlichen Madagaskar ebenso zu Hause wie in den Gebieten bis zur südlichen Spitze der Insel. Ihr Lebensraum estreck sich über feuchte, immergrüne Wälder, sowie trockenen Laub- und Dornbuschwälder.

Sie bewegen sich gewöhnlich auf dicken Zweigen und mittelgroßen Ästen in den unteren Waldschichten fort. Mittlere Katzenmakis bauen ihre Nester in Baumhöhlen, wo sie in der trockenen Jahreszeit schlummern.

Verbreitung

Aussehen

Mittlere Katzenmakis (Cheirogaleus medius) sind kleine Primaten, etwa von der Größe einer kleinen Ratte. Die Körperlänge beträgt 20 bis 23 cm, der Schwanz ist 20 bis 27 cm lang. Das Körpergewicht schwankt zwischen 120 und 270 Gramm, wobei sie am schwersten sind, kurz bevor sie in einen Zustand der Starre (Torpor) fallen. Ihr Fell ist weich und wollig. Sie haben große, glänzende Augen, die von dunklen Ringen umgeben sind. Die Farbe des Körperfells ist braun-rot oder grau, und ihre Unterseite ist ganz weiß. Zwischen den dunklen Augenringen verläuft ein weißer Streifen, der bis zur Nasespitze reicht. Die Füße der Mittleren Katzenmakis sind weiß.

Steckbrief

Fortpflanzung

Der Sexualzyklus der Weibchen dauert etwa 20 Tage. Während dieser Zeit führen Männchen einen aggressiven Wettbewerb um die Weibchen. Soziale Gruppen bestehen aus einem Weibchen und einem Männchen, sowie deren Nachwuchs. Trotz dieser scheinbar monogamen Paarbeziehungen, stammen ca. 40% der Jungtiere von einem fremden Männchen.

Mittlere Katzenmakis (Cheirogaleus medius) paaren sich Ende November, wenn sie sich aus ihrem Kälteschlaf erwachen. Nach einer Tragzeit von etwa 61 Tagen werden 1 bis 4 Junge geboren, obwohl Zwillinge am häufigsten sind. Mittlere Katzenmakis erreichen die Geschlechtsreife in ihrem zweiten Lebensjahr.

Die Weibchen der Mittlere Katzenmakis betreuen, pflegen und schützen ihren Nachwuchs, bis er unabhängig ist. Die Neugeborenen sind gut entwickelt und vollständig behaart. Sie werden bereits mit offenen Augen geboren. Weibchen und Männchen teilen sich die Arbeit bei der Aufzucht der Jungen.

In Gefangenschaft können Mittlere Katzenmakis Berichten zufolge bis zu 20 Jahre alt werden. (Nowak, 1999)

Verhalten

Mittlere Katzenmakis (Cheirogaleus medius) sind nachtaktive Primaten. Sie leben in kleinen Gruppen, bestehend aus dem Weibchen und dem Männchen, sowie deren Nachwuchs aus den vorherigen beiden Paarungszeiten. Sie bewegen sich vierbeinig in Eichhörnchen-Manie. Mittlere Katzenmakis verbringen fast ihre gesamte Zeit in den Bäumen. In den trockenen Wintermonaten ruhen sie für bis zu 6 Monaten in Baumhöhlen. Das in ihren Schwänzen gespeicherte Fett sichert ihr Überleben bis zur nächsten Regenzeit. Ihre Körpertemperatur richtet sich in der Ruhezeit nach der Umgebungstemperatur. Während des Schlafs und Zeiten der Ruhe rollen sie sich zu einer Kugel zusammen. Territoriale Verhaltensweisen sind bisher nicht beobachtet worden. Die Populationsdichte schwankt zwischen 40 bis 400 Tiere pro Quadratkilometer. Die Reviere dieser Primaten sind ein bis zwei Hektar groß.


Systematik


Mittlere Katzenmakis (Cheirogaleus medius) sind relativ stille Tiere. Für die Kontaktaufnahme verfügen sie über ein paar leise Rufe, die in aggressiven Situationen lauter werden können. Sie verwenden fäkale Duftmarken um ihre Gebiete zu markieren.

Nahrung

Mittlere Katzenmakis (Cheirogaleus medius) sind vorwiegend Früchtefresser, ernähren sich aber auch von Blüten, Samen, Nektar und Insekten. Gelegentlich fressen sie auch kleine Wirbeltiere. Während der Regenzeit speichern sie Fett in ihren Schwänzen, das sie während ihres Starrezustands in der Trockenzeit verbrauchen. Kurz vor dieser "Sommerruhe" (Ästivation) beginnen sie, größere Mengen von Früchten in ihre Ernährung aufzunehmen.

Gefahren und Ökologie

Zu den Fressfeinden dieser kleinen Lemuren gehören Fossas, Madagaskars Raubvögel (Weihen, Bussarde, Schleiereulen und Waldohreulen) sowie einheimische Schlangen (Boas). Mittlere Katzenmakis sind nachtaktiv und recht gut getarnt, was ihnen hilft, bis zu einem gewissen Grad den Raubtieren zu entgehen.

In den Wäldern, die sie bewohnen, spielen Mittlere Katzenmakis (Cheirogaleus medius) möglicherweise eine Rolle bei der Verbreitung von Samen. Sie sind auch wichtige Beute für Raubtiere mittlerer Größe.

Mittlere Katzenmakis (Cheirogaleus medius) werden derzeit von der IUCN als nicht gefährdet (Least concern) eingestuft. Sie sind ziemlich weit verbreitet und ihre Populationen sind in 4 Nationalparks geschützt.


Literatur

[1] Mittermeier und Konstant, 2006

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