Diademmeerkatze



Die Diademmeerkatze (Cercopithecus mitis) ist ein tagaktiver Primat aus der Gruppe der Meerkatzenverwandten (Cercopithecinae).

Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Angola und der Demokratischen Republik Kongo ostwärts bis zum Indischen Ozean. Der östliche Teil ihres Verbreitungsgebiets reicht vom Norden Äthiopiens bis nach Südafrika [6].

Verbreitung

Lebensraum

Diademmeerkatzen (Cercopithecus mitis) leben in Höhenlagen bis zu 3.800 m (Ruwenzori Mountains) und einer Vielzahl von verschiedenen Lebensräumen. Sie sind abhängig von feuchten, schattigen Regionen mit reichlich Wasser und großen Bäumen, die ihnen Schutz und Nahrung bieten.

Steckbrief

Aussehen

Diademmeerkatzen (Cercopithecus mitis) sind kleine Baumbewohner mit einem Gewicht zwischen 4 und 6 kg. Das Gesicht ist fast nackt, meist dunkel gefärbt (selten blau), und hat eine gut entwickelte Muskulatur [7]. Der Name "Diademmeerkatze" kommt von dem nach vorn gerichteten weißen Fell oberhalb der Augenbrauen. Die Männchen haben weiße Schnurrhaare, größere Eckzähne und sind auch sonst größer als Weibchen [10].


Diademmeerkatzen (Cercopithecus mitis) gehören zur Gruppe der Altweltaffen (Catarrhini) und haben dementsprechend eng zusammen liegende Nasenlöcher, die nach unten zeigen. Sie haben Backentaschen, die sie während der Futtersuche mit Nahrung füllen, um diese zu einem späteren Zeitpunkt und in Sicherheit zu verzehren. Die Nägel auf Fingern und Zehen sind abgeflacht und der Daumen ist den anderen Fingern opponierbar [7].

Diademmeerkatze (Cercopithecus mitis) - biologie-seite.de
Diademmeerkatze bei Manyara in Tansania.

Die oberen Teile des Körpers sind grau, die Beine sind dunkler. Einige junge Affen haben einen undeutlich rostbraun gefärbten Steiß-Fleck, der den Erwachsenen fehlt [2][7][10].

Ernährung

Diademmeerkatzen (Cercopithecus mitis) sind hauptsächlich Pflanzenfresser, die sich von Früchten und Blättern ernähren. Gelegentlich werten sie ihren Speisezettel mit Wirbellosen wie etwa Schnecken und Würmern auf [10].

Fortpflanzung

Das Fortpflanzungssystem der Diademmeerkatzen (Cercopithecus mitis) ist polygyn geprägt, obwohl auch Promiskuität beobachtet worden ist [3]. Weibchen leiten die Kopulation mit Körpersprache ein, indem sie dem Männchen ihr Hinterteil präsentieren und damit anzeigen, dass sie paarungsbereit sind. Während der Kopulation formen die Weibchen einen Schmollmund und blicken über die Schulter zum Männchen [3].

Paarungen finden während des ganzen Jahres statt. Nach einer Tragzeit von 5 Monaten bringt das Weibchen ein einzelnes Junges zur Welt [10]. Dieses wird im Alter von etwa sechs Monaten entwöhnt und erreicht die Geschlechtsreife mit etwa drei Jahren [5]. Die kleinen Meerkatzen sind bei der Geburt relativ gut entwickelt, ihre Augen sind geöffnet und sie besitzen bereits die Fähigkeit, sich an ihre Mutter zu klammern [8]. Es ist üblich, dass sich auch andere Weibchen um das Neugeborene kümmern [1].

Gruppenleben

Diademmeerkatzen (Cercopithecus mitis) sind tagaktive Baumbewohner. Sie leben in sozialen Gruppen aus 10 bis 40 Individuen mit nur einem dominanten Männchen [3]. Das Alpha-Männchen paart sich als einziger mit allen Weibchen. Er schützt die Truppe vor anderen Truppen und vor anderen Männchen. Weibchen neigen dazu, sich bei Auseinandersetzungen mit anderen Truppen sich diesen anzuschließen [3]. Bei Übernahmen wird das ehemalige Alpha-Männchen oft aus der Gruppe verdrängt. Darüber hinaus bilden Diademmeerkatzen (Cercopithecus mitis) Allianzen mit anderen Affen wie etwa mit Rotschwanzmeerkatzen (Cercopithecus ascanius). Dies dient wahrscheinlich dem zusätzlichen Schutz vor Raubtieren. Diademmeerkatzen (Cercopithecus mitis) und Rotschwanzmeerkatzen (Cercopithecus ascanius) konkurrieren nicht um Ressourcen, weil sie an verschiedenen Plätzen im Wald nach Nahrung suchen [9].

Kommunikation

Wie bei anderen Primatenarten ist die Kommunikation dieser Affen komplex und vielfältig. Sie verfügen über viele Gesichtsausdrücke, und bestimmte Körperhaltungen ergänzen die visuellen Signale. Lautäußerungen sind bei Primaten häufig und werden wahrscheinlich auch von Diademmeerkatzen (Cercopithecus mitis) eingesetzt. Taktile Kommunikation findet zwischen Geschlechtspartnern und zwischen Rivalen statt, sowie zwischen Müttern und ihren Nachkommen. Die gegenseitige Körperpflege ist eine wichtige Aktivität, die soziale Bindungen festigen hilft [5][8].

Lebenserwartung, Gefahren

Über die Lebenserwartung dieser Spezies ist nichts bekannt, aber man geht davon aus, dass Diademmeerkatzen (Cercopithecus mitis) wie andere Mitglieder der Gattung Cercopithecus rund 20 Jahre alt werden [5].

Es gibt offenbar keine größeren Gefahren für diese Spezies als Ganzes, obwohl einige Populationen bis zu einem gewissen Grad unter der Entwaldung und Habitatfragmentierung leiden. Diademmeerkatzen (Cercopithecus mitis) werden wegen ihres Fleisches und verschiedener Körperteile gejagt, die Verwendung in der traditionellen Medizin finden. Die Population in Angola ist durch den Verlust von Lebensraum in einer dicht besiedelten Region möglicherweise verschwunden [6].

Die Weltnaturschutzszunion (IUCN) stuft die Diademmeerkatze als nicht gefährdet (Least Concern) ein, da sie noch weit verbreitet ist und in zahlreichen Schutzgebieten lebt [6].

Systematik


Literatur

[1] Bourliere et al., 1970; [2] Dorst und Dandelot, 1970; [3] Estes, 1991; [4] Fleagle, 1988; [5] Grzimek, 1994; [6] Kingdon, J., Gippoliti, S., Butynski, T.M., Lawes, M.J., Eeley, H., Lehn, C. & De Jong, Y. 2008. Cercopithecus mitis. In: IUCN 2010. IUCN Red List of Threatened Species. Version 2010.1. <www.iucnredlist.org>. Downloaded on 13 June 2010; [7] Lawlor, 1979; [8] MacDonald, 1984; [9] Richard, 1985b; [10] Rudran, 1978; [11] Wilson und Reeder, 1993

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