Goldstumpfnase


Goldstumpfnasen (Rhinopithecus roxellana) sind in den chinesischen Provinzen Gansu, Shaanxi, Hubei und Sichuan beheimatet.

Lebensraum

Ihre Lebensgrundlage bilden subtropische Laubwälder, aber auch Berwälder sowie Bambusdschungel, die über die Hälfte des Jahres schneebedeckt sind. Je nach Jahreszeit wandern die Goldstumpfnasen, von denen es nur noch 8.000 - 10.000 Tiere gibt, die Berghänge hinab oder hinauf.

Verbreitung

Aussehen

Die Körperlänge der Goldstumpfnasen (Rhinopithecus roxellana) beträgt 47 - 78 cm, der Schwanz misst 48 - 88 cm. Die Männchen der Goldstumpfnasen (Rhinopithecus roxellana) erreichen ein Gewicht von 16,8 kg, die Weibchen rund 10 kg. Die Schnauze der Goldstumpfnasen ist weiß und schimmert um Nase und Augen blau.

Steckbrief

Die Körperoberseite und der Schwanz sind dunkelbraun bis schwärzlich gefärbt, wobei Nacken und Scheitelkamm am dunkelsten sind. Die Schulterbehaarung - die bis zu 10 cm lang ist - sowie die Schwanzspitze und die Körperunterseite sind weißlich-orange gefärbt, wobei die Innenseite der Beine, das Brustband und die Gesichtsumrahmung ein kräftigeres Orange aufweisen. Bei erwachsenen Männchen verstärkt sich die Orangetönung mit zuhnehmendem Alter noch etwas.

Die Neugeborenen der Goldstumpfnasen (Rhinopithecus roxellana) sind grau und färben sich im Alter von etwa 4 Wochen cremeweiß.

Goldstumpfnase (Rhinopithecus roxellana) mit Baby
Goldstumpfnase (Rhinopithecus roxellana) mit Baby in den Qinling Bergen, China

Nahrung

Goldstumpfnasen (Rhinopithecus roxellana) ernähren sich hauptsächlich von Blättern, sie ergänzen ihren Speisezettel aber auch mit Früchten, Samen, Rinde, Insekten, Vogeleiern und Vögeln. Da ihnen die Backentaschen fehlen, nehmen sie oft große Mengen zu sich - in Zoos können das schon mal 850 - 1.400 g Futter sein. Um Goldstumpfnasen (Rhinopithecus roxellana) in Gefangenschaft ausgewogen zu ernähren, sind große Anstrengungen nötig - es ist kaum möglich einen perfekten Speiseplan aufzustellen - und so gedeihen sie in Gefangenschaft nicht gut.


Gruppenleben

Goldstumpfnasen (Rhinopithecus roxellana) durchstreifen ihre angestammte Heimat in für Primaten ungewöhnlich großen Trupps von bis zu 600 Individuen, in Gebieten, in denen die Ökologie gestört ist, kommen immerhin noch Horden von 30 - 100 Individuen zusammen. Größere Verbände bestehen aus weiteren Untergruppen, die jeweils aus einem erwachsenen Männchen, fünf Weibchen und deren Jungen bestehen. Einzelgängerische Männchen, die am Rand der Verbände leben, trifft man ebenfalls an.


Bedrohungen

Die größte Bedrohung für die Goldstumpfnasen (Rhinopithecus roxellana) geht von der Zerstörung ihres begrenzten Lebensraums aus, jedoch hat die chinesische Führung in den letzten Jahrzehnten Schritte unternommen, um diesen schönen Primaten ein Überleben zu ermöglichen. So wurde die Jagd schon 1975 verboten - ein vollständiger Stopp der Wilderei konnte jedoch bis heute nicht erreicht werden. Das liegt möglicherweise u.a. daran, dass die chinesische Landbevölkerung seit Jahrhunderten Fleisch und Knochen der Goldstumpfnasen zur Zubereitung traditioneller Heilmittel verwendet. Dennoch verzeichnet man steigende Geburtenzahlen und das in den letzten Jahrzehnten gestiegene Bewußtsein der Chinesen für den Artenschutz geben Anlaß zu verhaltenem Optimismus.


Systematik


Literatur

Rowe, N. 1996. The Pictorial Guide to Living Primates. East Hampton: Pogonias Press.

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