Breitschnauzenhalbmaki



Breitschnauzenhalbmakis (Prolemur simus) ernähren sich vorwiegend von Bambus, aber ihr Speisezettel umfasst sieben weitere Pflanzenarten aus drei verschiedenen Gattungen.

Im Ranomafana-Nationalpark auf Madagaskar macht die Bambusart Cathariostachys madagascariensis 95 % der Ernährung aus, wobei sie junge Triebe und die Blätter der Pflanze bevorzugen.

Verbreitung

Aussehen

Die Primaten erreichen eine Körperlänge von ca 90 cm. Das Fell ist grau bis graubraun mit heller Unterseite. Breitschnauzenhalbmakis sind in der Regel während des Tages aktiv, legen aber immer wieder auch nachtaktive Phasen ein. Sie bewegen sich kletternd und springend durchs Geäst und halten sich gelegentlich auf dem Boden auf - länger als für die meisten anderen Lemurenarten üblich.

Steckbrief

Gruppenleben und Fortpflanzung

Breitschnauzenhalbmakis leben in Gruppen von 4 bis 7 Individuen, in seltenen Fällen bis zu 11 Individuen. Die Gruppen, die aus einem Männchen un einem oder zwei Weibchen mit ihrem Nachwuchs bestehen, durchstreifen bei der Nahrungssuche ein recht großes Gebiet von 40 - 60 ha. Nach einer Tragzeit von rund 140- bis 150 Tagen bringen die Weibchen im Oktober oder November meist ein einzelnes Jungtier zur Welt, das mit sieben bis acht Monaten entwöhnt wird und die Geburtsgruppe im Alter von drei bis vier Jahren verlässt.

Ausbreitung und Gefahren

Wie Fossilien bestätigen, waren Breitschnauzenhalbmakis (Prolemur simus) auf Madagaskar einmal weit verbreitet. So bewohnten sie große Gebiete im Norden, Nordwesten, Teilgebiete im Osten sowie das Zentrum der Insel. Heute ist ihr Lebensraum auf nur noch 1 - 4 % der ursprünglichen Landfläche geschrumpft und erstreckt sich nur noch auf die Regenwälder im Süden und Südosten Madagaskars (Wright et al. 2008).

Nach heutigem Stand der Forschung sind Breitschnauzenhalbmakis die seltensten Lemuren auf Madagaskar. Nur etwa 12 Gruppen mit insgesamt weniger als 100 Tieren wurden in über 20 Jahren Freilandforschung dokumentiert. Eine 400 Tage dauernde Zählung der Tiere im Nationalpark Ranomafana hat lediglich drei Gruppen mit maximal 20 Individuen bestätigt (Wright et al. 2008).

Die IUCN listet die Art als „stark gefährded“ (endangered).

Systematik


Literatur

Rowe, N. 1996. The Pictorial Guide to the living Primates. Pogonia Press;

Andrainarivo, C., Andriaholinirina, V.N., Feistner, A., Felix, T., Ganzhorn, J., Garbutt, N., Golden, C., Konstant, B., Louis Jr., E., Meyers, D., Mittermeier, R.A. Perieras, A., Princee, F., Rabarivola, J.C., Rakotosamimanana, B., Rasamimanana, H., Ratsimbazafy, J., Raveloarinoro, G., Razafimanantsoa, A., Rumpler, Y., Schwitzer, C., Thalmann, U., Wilmé, L. & Wright, P. 2008. Hapalemur aureus. In: IUCN 2011. IUCN Red List of Threatened Species. Version 2011.1. <www.iucnredlist.org>. Downloaded on 21 September 2011.

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