Gelbwangengibbon



Gelbwangengibbons (Nomascus gabriellae) leben im Süden Vietnams, dem äußersten Süden von Laos und im östlichen Kombodscha, somit sind sie die am südlichsten verbreitete Schopfgibbonart. Dabei bildet der Mekong die westliche und südliche Begrenzung ihres Lebensraums.

Gelbwangengibbons kann man meist in hohen immergrünen und regengrünen Wäldern beobachten, obwohl es wahrscheinlich ist, dass sich ihr Lebensraum auch auf andere Vegetationstypen erstreckt, wie etwa Bambus-, Misch- und Flussgaleriewälder.

Verbreitung

Im Bach Ma Nationalpark in Zentral-Vietnam leben Gelbwangengibbons in Höhen zwischen 400 und 800 m, obwohl es im Parkbereich auch Waldgebiete in höheren Lagen gibt (Geissmann et al. 2007). In Laos bewohnen die Gibbons Regionen, die von den Ebenen des Mekong bis hinauf auf Höhen von 1.650 m (Phou Louey National Biodiversity Conservation Area) reichen.

Steckbrief

Aussehen

Gelbwangengibbons haben wie alle Mitglieder der Familie Hylobatidae eine schlanken Körper mit sehr langen Armen. Als Menschenaffen besitzen sie keinen Schwanz. Die Hände sind so lang, dass sie hakenförmig aussehen. Die Daumen sind im Vergleich zu den anderen Fingern kurz und kommen beim Schwingen von Ast zu Ast nicht zum Einsatz. Der Körperhaltung der Gelbwangengibbons ist im Allgemeinen in einer aufrechten Position.

Die Geschlechter unterscheiden sich deutlich in der Fellfärbung, so sind Männchen überwiegend schwarz und haben auffällige gelblich-braune Bereiche um die Wangen, die sich vom Hals bis zur Höhe der Augen erstrecken können. Die Weibchen haben auf der Oberseite des Kopfes einen dunklen Fellkamm und sind insgesamt rötlich-braun gefärbt. Gelbwangengibbons erreichen eine Kopfrumpflänge von ca. 60 cm und ein Körpergewicht von ca. 7 kg.

Gelbwangengibbons sind - wie alle Gibbons - tagaktiv und und leben fast ausschließlich auf Bäumen. Sie bewegen sich mittels des für Gibbons typischen Schwinghangelns fort, manchmal sieht man sie aber auch auf zwei Beinen auf dicken Ästen balancieren. Gelbwangengibbons sind territorial und grenzen ihr Revier wie die meisten Gibbons durch ihre Gesangsduette ab. Diese Darbietungen dienen aber auch der Kontaktaufnahme zu anderen Familienmitgliedern.

Die Familiengruppen setzen sich aus einem Männchen, einem Weibchen und meist ein bis drei Jungtieren zusammen. Das erwachsene Pärchen einer Kernfamilie sorgt alle 2 bis 3 Jahre für Nachwuchs, wobei nach einer relativ langen, siebenmonatigen Tragzeit ein einzelnes Gibbonbaby zur Welt kommt - Zwillingsgeburten wurden bei Gelbwangengibbons noch nie beobachtet. Die Jungtiere bleiben für gewöhnlich 6 - 8 Jahre in ihrer Geburtsgruppe, danach wandern sie ab, um eigene Territorien zu besetzen und Familien zu gründen.

Systematik


Literatur

[1] Rowe, N. 1996; Geissmann, T., Manh Ha, N., Rawson, B., Timmins, R., Traeholt, C. & Walston, J. 2008. Nomascus gabriellae. In: IUCN 2011. IUCN Red List of Threatened Species. Version 2011.1. <www.iucnredlist.org>. Downloaded on 13 October 2011.

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