Azteca
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Azteca alfari | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Azteca | ||||||||||
(Forel, 1878) |
Azteca ist eine Gattung der Ameisen (Formicidae) aus der Unterfamilie der Drüsenameisen (Dolichoderinae), die mit ca. 70 Arten in Mittel- und Südamerika vorkommt. Die Arten dieser Gattung zeichnen sich durch eine bemerkenswerte Symbiose mit Pflanzen der Gattung Cecropia, den sogenannten Ameisenbäumen, aus.
Die Ameisen leben in hohlen, durch Querwände unterteilten Zweigen und Stämmen der Ameisenbäume. Dort werden sie von den Pflanzen mit Nahrung versorgt. Dazu bilden sich außen an der Blattbasis eiweiß- und fettreiche, so genannte „Müller’sche Körperchen“ (benannt nach dem Entdecker dieser Symbiose, Johann Friedrich Theodor Müller), die vor allem den Larven als Nahrung dienen. Darüber hinaus fressen die Ameisen Honigtau von Schildläusen. Als Gegenleistung verteidigen sie diese Pflanzen gegen Schädlinge und Fraßfeinde, insbesondere gegen Blattschneiderameisen.
Dazu bauen die Azteca-Ameisen entlang der Zweige Kartongänge mit Löchern, in die die Blattschneiderameisen hineintreten sollen. In diesen Kartonröhren, geschützt vor den weit größeren Blattschneiderameisen, lauern die Azteca-Ameisen auf ihre Chance, die in die Löcher tretenden Blattschneiderameisen mit den Kiefern fixieren zu können. Beim Versuch, sich zu befreien, treten die Blattschneiderameisen in weitere Fallen, bis sie sich zuletzt gar nicht mehr fortbewegen können. So können sie dann am Ende ohne große Gefahr getötet werden.
Vor- und Nachteile für die Ameisen
Die Ameisen erhalten zwar Wohnraum und Nahrung, sie müssen aber dafür in Kauf nehmen, dass sie einem erhöhten Risiko von Spechtangriffen ausgesetzt sind, die sie an den Stämmen viel leichter fressen können als am Boden lebende Ameisen. Auch resultiert, besonders für junge Ameisenvölker, der hohe Energieverbrauch, der auf der Aggressivität gegenüber den Pflanzenschädlingen beruht, in einer hohen Sterblichkeit.[1]
Vor- und Nachteile für die Bäume
Die Bäume müssen Energie für die Ernährung der Ameisen aufwenden. Darüber hinaus werden sie durch Spechte mehr beschädigt als andere Bäume. Dafür schützen sie die Ameisen aber sowohl vor Schädlingen als auch vor Kletterpflanzen und Epiphyten. Auch profitieren die Bäume durch die stickstoffreichen Ausscheidungen der Ameisen.[1]
Eine Untersuchung der Symbiose mit einem Doebeli-Knowlton Modell ergab, dass die gegenseitigen Vorteile die Nachteile überwiegen. Junge Bäume profitieren aber stärker von der Verbindung als ältere Exemplare.[1]
Referenzen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 The Costs and Benefits of the Cecropia-Azteca-Coccidae Symbiosis. David Logue, abgerufen am 3. Februar 2007.