Haustiere artgerecht halten – Warum sich nicht jeder Mensch als Tierbesitzer eignet
Haustiere sind süß, treu, lebhaft und bereichern das Leben ihrer Besitzer enorm. Allerdings brauchen sie auch sehr viel Pflege und Fürsorge. Das bedeutet unter anderem, dass ihnen genügend Platz zur Verfügung stehen muss und dass die Halter viel Zeit haben sollten, um sich mit ihnen zu beschäftigen. Außerdem kosten Haustiere Geld und brauchen klare Grenzen sowie ausreichend Privatsphäre. Nur wer seinen Tieren all das bieten kann, sollte sich für einen Kauf entscheiden.
Tiere brauchen genügend Platz
Haustiere wie Hunde oder Katzen benötigen ausreichend Platz, um sich gesund entwickeln und glücklich leben zu können. Besonders praktisch ist es, wenn ihre Besitzer einen großen Garten haben, in dem sie regelmäßig spielen und herumtollen können. Aber auch in Wohnungen und Häusern ist es möglich, Tiere artgerecht zu halten. Wichtig ist es dann, ihnen genügend Auslauf zu bieten und dafür zu sorgen, dass sie sich in ihrem Zuhause nicht eingesperrt fühlen.
Wer sich ein Tier anschaffen möchte, muss daher genau überlegen, wie viel Platz in den eigenen vier Wänden zur Verfügung steht. Wer für das Tier Sperrzonen errichten oder es immer wieder verjagen muss, weil nicht genügend Platz zur Verfügung steht, tut weder sich noch dem Tier einen Gefallen. Interessierte sollten sich daher fragen, ob sie dem Haustier einen eigenen Bereich in der Wohnung zugestehen können, der ganz ihm gehört und in dem es sich frei entfalten kann.
Tiere wollen Halter, die Zeit für sie haben
Haustiere sind keine Gegenstände, die man je nach Bedarf aus der Schublade herausholen und wieder zurück tun kann. Sie sind Lebewesen, die viel Liebe und Zuneigung brauchen. Wenn sie sich den ganzen Tag alleine in einer Wohnung aufhalten, wird ihnen sehr schnell langweilig und sie vereinsamen. Deswegen ist es für das Wohnen mit Haustieren wichtig, dass die Halter jeden Tag genügend Zeit haben, um sich um ihre Tiere zu kümmern. Hierzu gehören Spaziergänge ebenso wie das gemeinsame Spielen und Kuscheln.
Menschen, die viel unterwegs sind, eignen sich daher meistens weniger gut als Tierhalter. Wer beispielsweise oft auf Reisen ist, muss permanent nach einer Betreuung für das Haustier suchen. Das ist einerseits teuer und vermittelt andererseits dem Tier das Gefühl, dass es keine konkrete Bezugsperson hat, sondern viele. Auch wer viel und lange arbeitet und entsprechend selten zu Hause ist, wird an einem Haustier wenig Freude haben.
Tiere kosten Geld
Tiere verursachen im Laufe ihres Lebens zahlreiche Kosten. So müssen ihre Halter beispielsweise genügend Futter einkaufen, damit sich ihr Tier gesund entwickelt und alle Nährstoffe bekommt, die es braucht. Außerdem wird für ein Haustier meist viel Zubehör benötigt. Hierzu gehören je nach Tier ein Käfig, Spielzeug oder eine Leine. Des Weiteren fallen für verschiedene Tiere Steuern an und es muss immer wieder mit Kosten für einen Besuch beim Tierarzt gerechnet werden.
Menschen, die sehr genau aufs Geld achten müssen, sollten sich daher überlegen, ob sie sich ein Tier wirklich leisten können. Natürlich ist es für ein Haustier besonders wichtig, dass ihr Besitzer ein großes Herz hat und sich liebevoll um es kümmert. Wenn das jedoch damit einhergeht, dass nicht genügend bzw. minderwertige Nahrung zur Verfügung steht oder das notwendige Impfungen nicht vorgenommen werden können, ist das weder für das Tier noch für den Besitzer angenehmen.
Wie teuer ist ein Hund wirklich?
Die Anschaffung eines Hundes sollte gut überlegt und finanziell kalkuliert werden. Denn zu den Kosten, die für den Kauf beim Züchter und gutes Hundefutter anfallen, kommen weitere Ausgaben auf den zukünftigen Hundehalter zu. Fernab der Einmalkosten und den monatlichen Ausgaben für Futter sollte bedacht werden, dass es einige versteckte und auf den ersten Blick nicht ersichtliche Kosten gibt.
Diese Kosten kommen auf Hundehalter zu:
Vor der Anschaffung haben potenzielle Hundeeltern zwei unvermeidliche Ausgaben im Visier. Der Kaufpreis, der je nach Rasse und Herkunft variiert und das Hundefutter sind offensichtliche, aber längst nicht alle Kosten für einen treuen vierbeinigen Begleiter. Schon beim Kauf der Erstausstattung wird deutlich, dass Zubehör für den Hund seinen Preis hat. Das Finanzamt fordert wiederkehrend Hundesteuer und dann stehen noch die Ausgaben für Tierarztbesuche für Impfungen und Entwurmungen auf der Liste. Der Abschluss einer Hundehalterhaftpflicht ist in vielen Bundesländern verpflichtend und generell sinnvoll, da selbst der besterzogenste Hund einen kostspieligen Schaden verursachen kann. Auch eine Hundekrankenversicherung empfiehlt sich, da Operationen oder langfristige Behandlungen des Hundes ihren Preis haben und schnell ins finanzielle Fiasko führen können. Leidet ein Hund beispielsweise an Parodontose, müssen Halter mit einer kostspieligen Behandlung über einen Zeitraum von mehreren Monaten rechnen. Ist der Hund krankenversichert, zahlt der Versicherer die Tierarztrechnungen und der Vierbeiner erhält die notwendige Behandlung, ohne dass die Rechnung an anderer Stelle im Haushalt zu einem Engpass führt.
Jahreskosten x die Lebensjahre des Hundes
Wenn es um den Kostenfaktor in der Hundehaltung geht, sind vor allem die monatlich und jährlich wiederkehrenden Ausgaben von Relevanz. Auch hier variieren einige Kosten, da ein kleiner Hund beispielsweise weniger Futter als ein Hund großer Rassen benötigt. Zwischen 1.200 Euro und 5.000 Euro pro Jahr und Hund werden für:
- Futter
- Impfungen und Entwurmungen
- Hundesteuer
- Hundehaftpflicht
- Hundekrankenversicherung
fällig. Allein diese Ausgaben, in denen zum Beispiel eine Unterbringung in der Tierpension oder Schäden am eigenen Mobiliar noch nicht eingerechnet sind, belaufen sich in 10 Jahren Hundehaltung auf 12.000 Euro bis 50.000 Euro. Ein Verzicht auf essenzielle Versicherungen oder die Einsparung am Futter erweisen sich in der Praxis nicht als sinnvoll. Nicht zu vergessen sind die Ausgaben für ein Training in der Hundeschule. Eine Kostenaufstellung mit vielen hilfreichen Tipps findet man auf zahlreichen Internetseiten. Wägt man alle Ausgaben realistisch ab, wird ein Hund das Leben bereichern.
Fazit::
Die Hundehaltung ist ein schönes, aber auch teures Hobby. Damit es dem Vierbeiner an nichts fehlt, sollte man vor der Anschaffung abwägen, ob das Familienbudget eine Hundehaltung zulässt. Perspektivisch betrachtet, ist der Kaufpreis trotz seiner nicht zu unterschätzenden Höhe die geringste Ausgabe, da die Anschaffung zu den Einmalkosten zählt. Wichtig ist daher, dass man die laufenden und unvorhersehbaren Ausgaben prüft und vor dem Kauf abwägt, ob man sich den Hund leisten kann.
Tiere brauchen klare Regeln und Grenzen
Damit Tiere sich gesund entwickeln und glücklich sind, brauchen sie klare Regeln und Grenzen. Sie müssen genau wissen, was ihnen erlaubt ist und was sie auf keinen Fall tun dürfen. Es gibt Menschen, die für eine solche Art der Erziehung nicht gemacht sind. Einige sind zu nett und lassen ihren Tieren alles durchgehen. Das führt häufig dazu, dass die Tiere ihren Besitzern auf der Nase herumtanzen und permanent eine angespannte Atmosphäre zu Hause herrscht.
Andere sind zu streng und schimpfen sehr viel mit ihrem Tier. Dieses bekommt somit den Eindruck, nichts richtig machen zu können und entwickelt im schlimmsten Fall ein Angst den Besitzern gegenüber. Beides ist für das
Tiere benötigen Privatsphäre
Die meisten Tiere mögen es, mit ihren Besitzern zu spielen, gestreichelt zu werden und neue Dinge zu lernen. Dennoch brauchen sie immer wieder auch Momente für sich, in denen sie sich ihrer Privatsphäre sicher sein können. Wenn ein Haushalt überfüllt ist, fällt es schwer, einem Tier diese Privatsphäre zu bieten. Wer also viele Kinder hat und eventuell gleichzeitig noch auf einen begrenzten Wohnraum beschränkt ist, sollte sich die Frage stellen, ob die teils laute und hektische Atmosphäre zu Hause für ein Tier wirklich gut geeignet ist.
Tiere, die Ihre benötigte Privatsphäre nicht bekommen, reagieren leicht gereizt und unwillig. Das ist für das Miteinander zu Hause schlecht und die Freundschaft zwischen den Besitzern und den Tieren kann leiden. Deswegen kommt es besonders darauf an, in lauten und hektischen Haushalten dafür zu sorgen, dass das Tier immer wieder nach draußen kommt und beispielsweise bei Spaziergängen oder Ausflügen Zeit zum Entspannen und für Ruhe findet.
Tiere müssen geschützt werden
Tiere müssen im privaten Umfeld geschützt werden. Das bedeutet beispielsweise, dass auf einem Balkon ein Netz gespannt wird, damit die Katze nicht einfach hinunterspringen kann. Außerdem müssen bei Vögeln die Fenster geschlossen gehalten werden, damit sie nicht hinausfliegen. Hunde sollten bei Stadtspaziergängen an der Leine geführt werden, um Unfälle zu vermeiden.
Der Schutz der Tiere geht mit verschiedenen Einschränkungen im eigenen Zuhause einher. Die Fenster und Türen können nicht mehr nach Belieben geöffnet werden und es müssen verschiedene Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Nur wer hierzu bereit ist und die verschiedenen Hilfsmittel anschaffen und installieren möchte, ist für die Anschaffung eines Tieres geeignet.