Pappelblattkäfer
Pappelblattkäfer | ||||||||||||
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Pappelblattkäfer (Chrysomela populi), der sich auf eine Waldkiefer (Pinus sylvestris) verirrt hat. Jedoch frisst die Art nie von Nadelbäumen, nur von Weiden und Pappeln. | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Chrysomela populi | ||||||||||||
(Linnaeus, 1758) |
Der Pappelblattkäfer (Chrysomela populi) ist ein Käfer aus der Familie der Blattkäfer (Chrysomelidae). Er kommt in Eurasien an Wald- und Wegrändern vor, sofern dort seine Futterpflanzen, Pappeln (besonders begehrt unter den verschiedenen Pappelarten sind Espen) und Weiden wachsen. Er wird auch „Weidenblattkäfer“ genannt.
Merkmale
Pappelblattkäfer werden zehn bis zwölf Millimeter lang. Der Halsschild ist bronzegrün oder schwarz gefärbt, während die Flügeldecken orange bis rot sind. An den Spitzen sind dunkle Flecken zu erkennen. Der Körper ist oval geformt, gedrungen gebaut und nach oben stark gewölbt. Beine und Fühler sind schwarz.
Die Larven haben eine Grundfarbe, die zwischen weiß und graugrün sowie sogar hellgrün variiert. Sie haben jedoch ein schwarzes Halsschild, schwarze Abdominalränder und sind mit vielen schwarzen punktartigen Auswüchsen gespickt, was sie alles in Summe auf den ersten Blick schwarz erscheinen lässt. Sie haben außerdem reihig angeordnete dreckig weiße Fleischzapfen, welche sie ein- und ausfahren können.
Ähnliche Arten
- Chrysomela saliceti Suffrian, 1851. Die schwarzen Endflecke an den Flügeldecken fehlen. Am Flügeldeckenrand befindet sich eine doppelte Punktreihe.
- Chrysomela tremulae Fabricius, 1787. Das Halsschild ist doppelt so breit wie lang.
Synonyme
- Melasoma populi (Linnaeus, 1758)
Lebensweise
Fressfeinde und Schutzverhalten
Zu ihren Fressfeinden zählen viele Arten der Raupenfliegen (Tachinidae) und der Schlupfwespen (Ichneumonidae). Es wurde aber auch (DELLA BEFFA, 1949) beobachtet, dass die fleischfressenden Larven der Schwebfliegenart Xanthandrus comptus den Pappelblattkäfer fressen. Bei Gefahr geben sie ein streng nach Phenol riechendes Sekret ab, um den Feind zu vertreiben. Dieses Sekret stellen sie aus Salicylsäure her, die wiederum in den Blättern vorhanden ist.
Fortpflanzung
Das befruchtete Weibchen legt seine Eier an der Blattunterseite der Wirtspflanzen ab, was in der ersten Generation im Frühjahr direkt nach dem Blattaustrieb passiert. Die Larven schlüpfen nach ungefähr 12 Tagen, fressen sich erst an der Blattunterseite entlang und fangen nach einiger Zeit auch an, das Blatt zu skelettieren, das heißt, es abzufressen, bis nur noch die Blattnerven übrig sind.
Nach drei Wochen, wenn sie alt genug sind, verpuppen sie sich. Kopfüber an den Blättern ihrer Futterpflanze verbringen sie 10 Tage als Puppe. Nachdem die Jungkäfer zunächst nach Larvenart den Fraß fortgesetzt haben, kümmern sie sich um eine zweite Generation. Die Art bildet pro Jahr zwei bis drei Generationen, sodass die Käfer normal von Mai bis August angetroffen werden.[1]. Die zweite Generation ist jedoch erst im September adult, sodass eine dritte Generation nur unter günstigen Bedingungen heranwachsen kann, unter denen sie noch länger anzutreffen sind.[2] Bei Massenvermehrungen können die Tiere erhebliche Schäden an Weiden anrichten, an Pappeln, insbesondere Espen, bleibt der Schaden jedoch gering.
Quellen
Einzelnachweise
Literatur
- Jiři Zahradnik, Irmgard Jung, Dieter Jung et. al.: Käfer Mittel- und Nordwesteuropas. Parey, Berlin 1985, ISBN 3-490-27118-1
- Heiko Bellmann: Welches Insekt ist das? Franckh-Kosmos, Stuttgart 2005, ISBN 3-440-09874-5
- Adolf Brauns: Taschenbuch der Waldinsekten Band 1. 3. Auflage, bearbeitet. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1976, ISBN 3-437-30228-0