Segeberger Höhlenkäfer



Segeberger Höhlenkäfer
Systematik
Unterordnung: Polyphaga
Familie: Leiodidae
Unterfamilie: Nestkäfer (Cholevinae)
Gattung: Choleva
Art: Choleva septentrionis
Unterart: Segeberger Höhlenkäfer
Wissenschaftlicher Name
Choleva septentrionis holsatica
Benick & Ihssen, 1937

Der Segeberger Höhlenkäfer (Choleva septentrionis holsatica) ist ein Käfer aus der Familie der Leiodidae, der nur in Norddeutschland endemisch vorkommt.

Der fünf Millimeter lange, kupferbraune Käfer lebt nur in der Kalkberghöhle von Bad Segeberg in Schleswig-Holstein, der nördlichsten Naturhöhle Deutschlands, bei einer ganzjährig konstanten Temperatur von 9 °C und einer Luftfeuchtigkeit von knapp 100 %. Er ernährt sich von Exkrementen und Kadavern der Fledermäuse. Seine größte Populationsdichte erreicht der Käfer während der Winterruhe der Fledermäuse, von denen etwa 15.000 Tiere in der Segeberger Höhle überwintern. Nach dem Ende der Winterruhe der Fledermäuse und deren Ausflug aus der Höhle Ende März treten die Höhlenkäfer bis Anfang Juli in eine Ruhephase. Mitte Juli paaren sich die Höhlenkäfer und die Weibchen legen die relativ geringe Zahl von 30 Eiern ab. Mit der Rückkehr der ersten Fledermäuse Ende August beginnt der Schlupf der Käferlarven, die sich nach wenigen Wochen verpuppen. Ab Mitte November schlüpfen dann die Käfer, danach leben etwa 3500 Käfer in der Höhle, die hier keine Fressfeinde haben. Man vermutet, dass sich die Segeberger Höhlenkäfer über einen Zeitraum von etwa 10.000 Jahren zu einer eigenen, isoliert lebenden Unterart entwickelten. Die Nachzucht unter Laborbedingungen ist bisher nicht gelungen.

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