Wollhöschen


Die Einteilung der Lebewesen in Systematiken ist kontinuierlicher Gegenstand der Forschung. So existieren neben- und nacheinander verschiedene systematische Klassifikationen. Das hier behandelte Taxon ist durch neue Forschungen obsolet geworden oder ist aus anderen Gründen nicht Teil der bei biologie-seite.de dargestellten Systematik.

Die Wollhöschen, auch als Höschenkolibris oder Schneehöschen bezeichnet, sind kleine Kolibris der Gattungen Eriocnemis und Haplophaedia, die in den Andenregionen von Bolivien, Kolumbien, Ecuador, Peru, Venezuela sowie in Argentinien beheimatet sind. Ihr Lebensraum sind tropische und subtropische Berg- und Nebelwälder sowie Grasländer in Höhen von 1500 bis 4500 m über dem Meeresspiegel. Die Männchen der Gattung Eriocnemis haben ein bunt schillerndes Gefieder. Ihr auffälligstes Merkmal sind dichte, weiße dunige Federbüschel an den Beinen, die den Eindruck von Wollhöschen erwecken. Bei einer Art – dem Schwarzhöschen – sind die Federhöschen allerdings schwarz. Weitere gemeinsame Merkmale aller Eriocnemis-Arten sind die goldgrünen Rückenfedern und der gegabelte Schwanz.

1918 kreierte Eugène Simon die Gattung Haplophaedia und klassifizierte drei ursprünglich der Gattung Eriocnemis zugehörige Kolibriarten in die neue Gattung. Bei Haplophaedia sind die Federhöschen unscheinbarer und das Gefieder ist stumpfer gefärbt als bei Eriocnemis.

Status

Der Schwarzbauch-Höschenkolibri, das Isabella-Schneehöschen und der Blaubauch-Höschenkolibri sind vom Aussterben bedroht. Der Türkiskehl-Höschenkolibri ist vermutlich ausgestorben. Das Schwarzhöschen und das Goldbauch-Wollhöschen stehen aufgrund von Lebensraumverlust kurz vor der Bedrohung. Die übrigen Arten sind nicht gefährdet.

Gattungen

Eriocnemis (Reichenbach, 1849)

Zwölf Arten gehören in diese Gattung, von denen das Isabella-Schneehöschen erst 2005 entdeckt wurde.

Früher klassifizierte man auch die kontroversen Arten Eriocnecmis söderströmi und Eriocnemis isaacsoni in diese Gattung. Beide Arten sind nur von einem einzigen Exemplar bekannt. Bei E. söderströmi könnte es sich entweder um das Weibchen von E. godini oder um eine Hybride aus E. luciani und E. nigrivestris handeln. Heute werden diese beiden Arten offenbar als ungültig angesehen und tauchen nicht mehr in den offiziellen taxonomischen Listen auf.

Haplophaedia (Simon, 1918)

Hierzu zählen die folgenden drei Arten:

  • Schuppenbauch-Höschenkolibri (Haplophaedia lugens)
  • Fahlschenkel-Höschenkolibri (Haplophaedia assimilis)
  • Kupferglanz-Höschenkolibri (Haplophaedia aureliae)

Weblinks

Commons: Wollhöschen (Haplophaedia) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien