Adam Lonitzer
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- Botaniker (16. Jahrhundert)
- Mediziner (16. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Philipps-Universität Marburg)
- Literatur (Neulatein)
- Person (Frankfurt am Main)
- Namensgeber für eine Pflanzengattung
- Deutscher
- Mann
- Geboren 1528
- Gestorben 1586
Adam Lonitzer (Lonicerus) (* 10. Oktober 1528 in Marburg; † 29. Mai 1586 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Naturforscher, Arzt und Botaniker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Lonitzer“.
Leben
Der Sohn des Marburger Altphilologen Johannes Lonicer wurde bereits im Alter von 13 Jahren Baccalaureus und studierte anschließend an der Universität Marburg Philosophie und Medizin. 1545 erwarb er den Magister artium. Nachdem er einige Zeit in Frankfurt und in Friedberg alte Sprachen unterrichtet hatte, wandte er sich von 1545 bis 1553 in Frankfurt und Mainz medizinischen Studien zu und wurde 1553 zum Dr. med. promoviert. 1553 wurde er an der Universität Marburg Professor für Mathematik, 1554 Stadtphysikus in Frankfurt am Main.
Ab 1550 beschäftigte sich Lonitzer mit Kräuterbüchern, wobei er die Pflanzen vor allem unter medizinisch-pharmazeutischen Aspekten beschrieb. Er stellte aus älteren Kräuterbüchern Abbildungen zusammen und beschrieb die Arten, so unter anderem ihre Erkennungsmerkmale und für verbreitete einheimische Pflanzenarten auch Standorte.
Zu vielen der Pflanzen und Pilze, die er beschrieb, gibt es Hinweise zu praktischen Anwendungen. Im Kräuterbuch Lonitzers findet sich unter anderem auch die erste Darstellung von Claviceps-Sclerotien (Mutterkörner). Unter anderem beschrieb er auch Geräte und Verfahren etwa zum Destillieren von Branntwein, die er wiederum einem Buch von Hieronymus Brunschwig entnahm.[1]
Sein 1557 erschienenes Kräuterbuch erreichte bis 1783 über 20 Auflagen.
Taxonomische Ehrung
Charles Plumier benannte ihm zu Ehren eine Gattung Lonicera[2]. Carl von Linné übernahm später diese Gattung nicht, sondern stellte sie zur Gattung Loranthus der Pflanzenfamilie der Riemenblumengewächse (Loranthaceae).[3][4]
Linné benannte nach ihm die Gattung Lonicera[5] der Pflanzenfamilie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae).
Einzelnachweise
- ↑ Siehe: Brunschwig, Hieronymus: Das distilierbuch. Das Buch der rechten kunst zu Distilieren unnd die wasser zu brennen. Straßburg: J. Grüninger 1515. CXXX Blätter, Titelholzschnitt, 239 Textholzschnitte. 4. Ausgabe.
- ↑ Charles Plumier: Nova Plantarum Americanarum Genera. Leiden 1703, S. 26
- ↑ Carl von Linné: Critica Botanica. Leiden 1737, S. 93
- ↑ Carl von Linné: Genera Plantarum. Leiden 1742, S. 151
- ↑ Carl von Linné: Genera Plantarum. Leiden 1742, S. 75
Literatur
- Karl Mägdefrau: Lonicerus, Adam. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, ISBN 3-428-00196-6, S. 147 f. (Digitalisat).
- Wilhelm Stricker: Lonicerus, Adam. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 19, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 157 f.
- Adami Loniceri: Kräuter-Buch und künstliche Conterfeyungen der Bäumen, Stauden, Hecken ... Buchhändler Daniel Bartholomae, 1703 Vollständige Ansicht bei Google-Books
Weblinks
- Commons: Adam Lonitzer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen für Adam Lonitzer beim IPNI
- Adam Lonitzer: Naturalis historiae opus novum Online-Edition im Projekt CAMENA
- Adam Lonitzer: Arithmetices Brevis et Utilis Introductio. Francofurti ad Moenum 1579, Online-Ausgabe der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
- Digitalisierte Werke von Lonitzer – SICD der Universitäten von Strasbourg
Personendaten | |
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NAME | Lonitzer, Adam |
ALTERNATIVNAMEN | Lonicerus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Naturforscher, Arzt und Botaniker |
GEBURTSDATUM | 10. Oktober 1528 |
GEBURTSORT | Marburg |
STERBEDATUM | 29. Mai 1586 |
STERBEORT | Frankfurt am Main |