Adolf Bickel


Adolf Bickel (* 19. März 1875 in Wiesbaden; † 21. Januar 1946 in Wangen/ Bodensee) war ein deutscher Arzt und Physiologe.

Er absolvierte sein Studium der Medizin an den Universitäten Oxford, Straßburg, Genf und an der Universität Bonn, an der er 1898 die Promotion erlangte. Nach Tätigkeiten als Assistent in Straßburg, Göttingen und Berlin wurde er 1901 an der Universität Göttingen für das Fachgebiet Innere Medizin habilitiert. Von 1904 bis 1932 fungierte er als Leiter der experimentell-biologischen Abteilung am Institut für Pathologie der Berliner Charité sowie von 1906 bis 1940 als außerordentlicher Professor für experimentell-pathologische Physiologie an der Universität Berlin.

Adolf Bickel war in Deutschland der erste Professor mit einem Lehrauftrag für das Fachgebiet Pathophysiologie. Schwerpunkte seiner Forschung waren die Neuroregulation der Bewegung, die physiologischen Grundlagen der Verdauung, die Strahlenbiologie sowie die Ernährungsphysiologie und Vitaminforschung. Zu seinen Schülern zählte unter anderem der Diabetologe Gerhardt Katsch, der 1912 bei Bickel mit einer Arbeit zur Bewegung des Magens promovierte.

Adolf Bickels jüngerer Bruder Ernst Bickel war Professor für Klassische Philologie.

Werke (Auswahl)

  • Wie studiert man Medizin? Ratschläge und Erwägungen aus der Hochschul- und ärztlichen Praxis. Stuttgart 1906 (fünfte Auflage, Stuttgart 1921).
  • Chirurgische Technik zur normalen und pathologischen Physiologie des Verdauungsapparates. Berlin 1912.
  • Naturgemässe Ernährung und Eiweissstoffwechsel. Leipzig 1935.

Literatur

  • Bickel, Adolf, Mediziner. In: Walther Killy, Rudolf Vierhaus: Deutsche Biographische Enzyklopädie. Saur, München 1999, ISBN 3-59-823186-5, S. 513.
  • Bickel, Adolf. In: Alfred Adler, Karl Heinz Witte, Almuth Bruder-Bezzel, Rolf Kühn: Über den nervösen Charakter: Grundzüge einer vergleichenden Individualpsychologie und Psychotherapie. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1997, ISBN 3-52-545793-6, S. 408.
  • Bickel, Adolf. In: Jürgen Peiffer: Hirnforschung in Deutschland 1849 bis 1974. Springer, Berlin 2004, ISBN 3-54-040690-5, S. 1055.

Weblinks

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