Akrale Leckdermatitis


ALD bei einer Deutschen Dogge

Akrale Leckdermatitis (ALD), auch Leck-Granuloma oder Hunde-Neurodermatitis genannt, ist ein stereotypes Verhalten, das in Selbstzerstümmelung enden kann.

Bei der Akralen Leckdermatitis zeigt sich die Stereotypie durch Lecken, Kauen oder Kratzen, am häufigsten an den Gliedmaßen. Das permanente Lecken führt zu haarlosen Stellen und zu Wunden, die einige Zentimeter groß sein können oder über die gesamte Gliedmaße reichen. Das fortgesetzte Lecken verhindert die Wundheilung und kann zu Schmerzen und in schlimmen Fällen zu Verkrüppelungen führen.

Bei den großen Rassen sind Dobermann, Schäferhund, Dänische Dogge, Golden Retriever und Labrador besonders häufig betroffen.

Es ist allgemein anerkannt, dass die Akrale Leckdermatitis eine Verhaltensstörung mit vielen möglichen Ursachen ist. Das Lecken und Kauen fungiert hier als Spannungslöser bei Hunden, die gelangweilt, sozial isoliert, für längere Zeit eingeschränkt oder andauernd körperlich bestraft werden. Das Lecken kann auch ausgelöst werden durch übertriebene Aufmerksamkeit oder Nervosität des Besitzers, die unbewusst nervöses Verhalten bei seinem Tier fördern. Auch der Zuzug von neuen Tieren oder Menschen im Haushalt kann ALD auslösen.

Siehe auch

  • Psychogene Leckalopezie der Katze

Literatur

  • Lloyd E. Davis: Handbook of Small Animal Therapeutics. Churchill Livingstone Inc., 1985.
  • Erica G. Goldberger, J. L. Rapoport: Canine Acral Lick Dermatitis: Response to the Antiobsessional Drug Clomipramine. Journal of the American Animal Hospital Association. Mar/Apr 1991. S. 179-182.
  • Bill Rivers, P. A. Walter, P. J. McKeever: Treatment of Canine Acral Lick Dermatitis with Radiation Therapy: 17 cases. Journal of the American Animal Hospital Association. Nov/Dec 1993. S. 541-544.
  • White, Stephen, J.: Naltrexone for treatment of acral lick dermatitis in dogs. Journal of the American Veterinary Medical Association. April 1990. S. 1073-1076.

Weblinks