Ambrosia dumosa
Ambrosia dumosa | ||||||||||||
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Ambrosia dumosa im Garten des Springs Preserve in Las Vegas, Nevada | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ambrosia dumosa | ||||||||||||
(A.Gray) W.W.Payne |
Die Pflanze Ambrosia dumosa, eine Traubenkrautart, ist ein wesentlicher Bestandteil der Kreosotbuschgemeinschaft, die in der Mohave-Wüste (Kalifornien) und in der Sonora-Wüste (Arizona und nordwestliches Mexiko) die dominante Pflanzengesellschaft stellt. Englische Bezeichnungen sind (white) bursage, bur sage, burro(w)(-)weed und burro bush.
Beschreibung
Ambrosia dumosa ist ein stark verzweigter Strauch, der 20 bis 90 Zentimeter groß wird. Die vielen dünnen und starren Zweige bilden meist recht kompakte halbkugelförmige Polster[1]. Jüngere Zweige werden von weichen grauweißen Haaren dicht bedeckt. Die Sprossachse bildet Rhizome.
Die Laubblätter sind zusammengesetzt und bestehen aus annähernd ovaten, zwei- bis dreifachen, tief eingebuchteten Fiederblättern. Sie stehen im Verband auf kurzen Zweigen, sind 5 bis 40 Millimeter lang und werden ebenfalls von grauweißen Haaren überzogen.
Die einhäusige Pflanze hat gelbe Blüten. Die zahlreichen männlichen Köpfe sind vielblütig mit einem fünf- bis achtlappigem Tragblatt und besitzen einen Durchmesser von 3 bis 5 Millimeter, die weiblichen Köpfe bestehen aus einer Doppelblüte ohne Krone. Über die Gesamtlänge des racemösen Blütenstandes verteilt mischen sich weibliche unter männliche Köpfe[2].
Die klettenartigen, 5 bis 20 Millimeter langen Früchte von Ambrosia dumosa sind kugelförmig (obovoid), ihr Farbton variiert von Gold über Purpur nach Braun. Neben mikroskopisch feinen Härchen tragen sie 12 bis 35 abgeflachte, gerade Stacheln, die zwischen 5 und 9 Millimeter lang werden und unregelmäßig über die Oberfläche verteilt sind[3]. Sie können sich in Fell und Haaren von Tieren festsetzen und dann über weite Flächen verstreut werden. Die Früchte produzieren reichlich Samen, der nach größeren Niederschlägen meist in offenem Gelände zu keimen beginnt.
Das Wurzelsystem von Ambrosia dumosa geht von einer segmentierten Wurzelkrone aus und besteht hauptsächlich aus Seitenwurzeln. Die Wurzeln können die fünf- bis fünfzehnfache Länge der Sprossachse erreichen und bis auf eine Tiefe von 70 Zentimeter in den Boden eindringen.
Ambrosia dumosa kann sich sowohl vegetativ[4] als auch geschlechtlich fortpflanzen. Auf Grund der vegetativen Fortpflanzungsweise kann die Pflanze ein sehr hohes Alter erreichen[5]. Diese Ansicht wird aber nicht von allen Forschergruppen geteilt – immerhin gehen auch konservative Abschätzungen noch von einem Alter um 50 Jahre aus[6]. Blütezeit von Ambrosia dumosa ist gewöhnlich Frühjahr und Sommer, bei genügend Niederschlag selbst noch im Herbst.
Während Dürreperioden geht die Pflanze in einen Ruhezustand über und verliert sämtliche Blätter, um so transpirativen Wasserverlust entgegnen zu können. Im Ruhezustand kann sie anhand der Längsriefen an den kürzeren Stengeln identifiziert werden.
Ähnlich wie bei anderen Traubenkräutern kann der Pollen von Ambrosia dumosa starke Allergien verursachen.
Verbreitung
Ambrosia dumosa gilt als eine der Charakterpflanzen der Mohave-Wüste, kommt aber genauso in der Sonora-Wüste vor. Ihr Verbreitungsgebiet sind die US-amerikanischen Bundesstaaten Arizona, Kalifornien, Nevada und Utah, in Mexiko die Bundesstaaten Baja California und Sonora. Nördlichster Punkt dieses Gebietes ist das südwestliche Utah, die Südgrenze bildet die Insel Tiburon im Golf von Kalifornien und die Bahía de los Ángeles in Niederkalifornien.
Ökosystem und Assoziationen
Ambrosia dumosa gehört dem Wüstenstrauch-Ökosystem an. Eine dominante bzw. kodominante Stellung nimmt die Pflanze meist in Assoziation mit dem Kreosotbusch, Larrea tridentata, ein (Kreosotbuschgemeinschaft der Sonora- und der Mohave-Wüste). Darüber hinaus tritt sie in folgenden Pflanzenassoziationen auf:
- in der Josua-Palmlilie-Pleuraphis rigida-Assoziation
- in der Saguaro (Carnegiea gigantea)-Paloverde-Busch (Parkinsonia)-Assoziation (Paloverde-Kakteenstrauchassoziation nach A.W. Kuchler) und
- in der gemischten Holzstrauchassoziation der Mojave-Wüste.
Umweltfaktoren und Standort
Ambrosia dumosa ist in ihren Standorten recht hohen Temperatur- (−15 °C bis 47 °C) und Niederschlagsschwankungen (jährliche Niederschlagsmenge meist zwischen 100 und 300 Millimeter) ausgesetzt. Bei extremer Kälte oder Hitze geht die Pflanze in einen Ruhezustand über, bei extremer Trockenheit wirft sie zusätzlich ihre Blätter ab. Sie gedeiht in Arroyos, auf Bajadas (koaleszierende alluviale Fächer), auf sanften Hängen, in Talböden und auf Sanddünen. Die Böden sind kalkhaltig, sandig oder alluvialen Ursprungs und werden oft von einem Caliche-Horizont unterlagert. Ambrosia dumosa wird gewöhnlich unterhalb von 900 Meter Höhe angetroffen, sie kann jedoch gelegentlich bis auf 1600 Meter hinaufsteigen. Sie ist eine Pionierpflanze und bevorzugt freie Standorte.
Wechselwirkungen mit anderen Pflanzen
Studien an Ambrosia dumosa zeigten eine allelopathische Wechselwirkung mit Kreosotbusch (Larrea tridentata), wobei letzterer einen wachstumshemmenden chemischen Wirkstoff gegenüber Ambrosia dumosa absondert. Andere Untersuchungen wiederum deuten darauf hin, dass die Wurzeln von Ambrosia dumosa einen Wirkstoff erzeugen, der benachbarte Triebe der eigenen Art fernhält, um so einen unnötigen Wettbewerb um Grundwasser zu unterbinden.
Einzelnachweise
- ↑ Fonteyn, P. J.; Mahall, B. E. 1981. An experimental analysis of structure in a desert plant community. Journal of Ecology. 69: 883-896
- ↑ Shreve, Forrest; Wiggins, Ira L. 1964. Vegetation and flora of the Sonoran Desert. Stanford, CA: Stanford University Press. 1575 p
- ↑ Munz, Philip A.; Keck, David D. 1959. A California flora. Berkeley & Los Angeles: University of California Press. 1104 p
- ↑ Wright, S. J.; Howe, H. F. 1987. Pattern and mortality in Colorado desert plants. Oecologia. 73: 543–552
- ↑ Muller, Cornelius H. 1953. The association of desert annuals with shrubs. American Journal of Botany. 40: 1-52
- ↑ McAuliffe, Joseph R. 1988. Markovian dynamics of simple and complex desert plant communities. American Naturalist. 131(4): 459–490
Quellen
- FEIS-Eintrag
- Jepson Manual Treatment: Ambrosia dumosa
- Schoenerr, Allen A. (1992): A Natural History of California. Berkeley: University of California Press, ISBN 0-520-06922-6