Rhizom


Das Rhizom (mit Halm) der Bambusart Phyllostachys bambusoides.
Ingwerrhizom
Rhizom des Maiglöckchens, Querschnitt, Fluoreszentfärbung.

Ein Rhizom (griechisch ῥίζωμα rhizoma „Eingewurzeltes“) ist in der Botanik ein meist unterirdisch oder dicht über dem Boden wachsendes Sprossachsensystem.

Abgrenzung

Das Rhizom wird in der Pharmazie als Teil einer Heilpflanze wie auch im allgemeinen Sprachgebrauch etwas irreführend „Wurzelstock“ (Rhizoma) genannt. Es ist aber nicht mit einem Wurzelsystem zu verwechseln. Es besitzt als Teil des Sprosssystems dessen typische Merkmale und keinerlei Wurzelmerkmale:

Von dem Rhizom gehen nach unten die eigentlichen Wurzeln, nach oben die Triebe der Blätter aus. Oft ist ein Rhizom von schuppigen Niederblättern umgeben, in denen Reservestoffe gespeichert sind.

Beispiele

Beispiele für typische Rhizome sind Giersch, Buschwindröschen und Maiglöckchen. Weitere Beispiele sind Färberkrapp, Schachtelhalm, Zypergras und viele weitere Gräser, viele Iris-Arten, Blumenrohr (Canna) oder Spargel, die essbaren Rhizome Ingwer, Gelbwurzel (Kurkuma), Lotus, Galgant, die Arzneien Nieswurz und Veilchenwurzel, sowie die invasiven Neophyten Chinaschilf, Weltengrün, Staudenknöterich. Efeu und Bambus bilden aus gärtnerischer Sicht besonders aggressive Rhizome.

Rhizomteilung

Rhizomstück mit Trieb von Sansevieria trifasciata

In der gärtnerischen Praxis können Pflanzen, die ein Rhizom ausbilden, leicht vegetativ vermehrt werden. Die Sprossachse wird mit einem scharfen Messer in mehrere kurze Stücke geteilt, aus deren Knospen wieder ganze Pflanzen sprossen können. Diese gärtnerische Technik ist nicht zu verwechseln mit der Stockteilung.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Rhizomes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Rhizom – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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