Anaphase-promoting complex

Übergeordnet
Nukleäre Ubiquitin-Ligasen
Zellkern
Gene Ontology
QuickGO

Der Anaphase-promoting complex / cyclosome (APC/C) - der Anaphase fördernde Komplex oder das Cyclosom - ist ein Enzymkomplex, der in den Zellkernen aller Eukaryoten vorkommt. Der Komplex besteht aus gut einem Dutzend Untereinheiten, von denen mehrere die Enzymaktivität von Ubiquitin-Ligasen besitzen. Mit diesen Untereinheiten katalysiert der Komplex die Anbindung eines oder mehrerer Ubiquitin-Moleküle an mehrere Regulatorproteine, was diese für den enzymatischen Proteinabbau (Proteolyse) im Proteasom markiert. Zu den bekanntesten Substraten des APC/C zählen Cyclin-A, Cyclin-B und Securin, an die während der Mitose in einer zeitlich strikt eingehaltenen Folge Ubiquitin angelagert wird, wodurch sie schließlich abgebaut werden. APC/C ist damit der molekulare Hauptregulator für den zeitlichen Ablauf der Mitose, beziehungsweise ihrer G1-Phase und der Chromosomentrennung.[1]

Bei einer Infektion mit dem Zytomegalievirus wird der Zellzyklus durch Inaktivierung des APC/C nachhaltig gestört.[2]

Beim Menschen gehören folgende Proteine zum APC/C: APC1, APC2, APC3 (CDC27), APC4, APC5, APC6 (CDC16), APC7, APC8 (CDC23), APC10, APC11, APC12 (CDC26), APC13, APC15, APC16.

Neben den Hauptuntereinheiten des Komplexes benötigt der APC/C die Proteine MAD2L1 und CDC20, um die optimale Enzymaktivität und Substratspezifität zu erreichen. Diese gehören aber formal nicht mehr zum Komplex[3]

Einzelnachweise

  1. J. M. Peters: Subunits and substrates of the anaphase-promoting complex. In: Experimental cell research. Band 248, Nummer 2, Mai 1999, S. 339–349, ISSN 0014-4827. doi:10.1006/excr.1999.4443. PMID 10222126. (Review).
  2. K. Tran, J. A. Mahr u. a.: Accumulation of substrates of the anaphase-promoting complex (APC) during human cytomegalovirus infection is associated with the phosphorylation of Cdh1 and the dissociation and relocalization of APC subunits. In: Journal of virology. Band 82, Nummer 1, Januar 2008, S. 529–537, ISSN 1098-5514. doi:10.1128/JVI.02010-07. PMID 17942546. PMC 2224378 (freier Volltext).
  3. UniProt Q12834

Weblinks

Die News der letzten Tage

18.09.2023
Mikrobiologie
Stinkender Schleim: Wohlfühlort für Würmer und Mikroben
Kieler Forschungsteam untersucht am Beispiel von Fadenwürmern in einem naturnahen Kompost-Experiment, welchen Beitrag Wirtslebewesen und Mikroorganismen zur gemeinsamen Anpassung an einen neuen Lebensraum leisten.
18.09.2023
Anthropologie | Evolution | Neurobiologie
Evolution der sprach-relevanten Hirnstrukturen aufgedeckt
Sprache ist ein Aspekt, der uns zu Menschen macht.
18.09.2023
Mikrobiologie | Taxonomie
Darmmikrobe produziert stinkendes Giftgas, schützt aber vor Krankheitserregern
Taurin abbauende Bakterien beeinflussen das Darmmikrobiom, so ein internationales Team von Wissenschafter*innen unter der Leitung des Mikrobiologen Alexander Loy von der Universität Wien.
17.09.2023
Insektenkunde | Ökologie
Dieselabgase schädigen Insekten: erstmals Auswirkungen auf Hummeln erforscht
Der Rückgang der Insekten bedroht weltweit viele Ökosysteme - Während die Auswirkungen von Pestiziden gut erforscht sind, fehlte es bisher an Erkenntnissen über die Folgen anderer anthropogener Schadstoffe.
17.09.2023
Mikrobiologie | Toxikologie
Wie man Giftschlangen auf den Zahn fühlt
Nicht nur in den Tropen führen Schlangenbisse zu gefährlichen Vergiftungen – auch Bisse europäischer Giftschlangen können ernste körperliche Beschwerden hervorrufen.
16.09.2023
Evolution | Paläontologie
Langzeitseen als Motor für die Evolution von Süßwasserschnecken
In Millionen Jahre existierenden Langzeitseen entwickelten Süßwasserschnecken im Laufe der Erdgeschichte eine besonders große Vielfalt an Arten.
13.09.2023
Biodiversität | Ökologie
Neue Bienenart aus dem Osten in Regensburg aufgetaucht
Neben der allseits bekannten Honigbiene sind aus Deutschland nach neuestem Stand 604 Wildbienenarten bekannt.
12.09.2023
Biochemie | Entwicklungsbiologie | Physiologie
Neues zur Bildung von Wurzelhaaren
Wurzelhaare sind ein wichtiger Bestandteil der Wurzeloberfläche, über die Pflanzen Nährstoffe aufnehmen: Bekannt ist, dass es bei einem leichten Stickstoffmangel zu einer Verlängerung der Haupt- und Seitenwurzeln kommt.
11.09.2023
Fischkunde | Physiologie
Große Fische werden kleiner und kleine Fische immer zahlreicher
Organismen werden im Laufe der Zeit weltweit immer kleiner – das liegt zum einen am Austausch der Arten untereinander und zum anderen an Veränderungen innerhalb der Arten selbst.
08.09.2023
Klimawandel | Paläontologie
Als üppige Laubwälder die Arktis bedeckten
Forschungsteam der Universität Tübingen untersucht das Pflanzenwachstum im nördlichen Polargebiet vor rund 50 Millionen Jahren – Paläoklima mit Parallelen zur aktuellen globalen Erwärmung.
07.09.2023
Fischkunde | Land-, Forst-, Fisch- und Viehwirtschaft | Meeresbiologie
Fast zwei Drittel aller Korallenriffe werden überfischt
Ein internationales Team von Forschenden hat mit einem umfangreichen Datensatz aus über 2000 Korallenriff-Standorten ermittelt, wie es um die Fischbestände und Vielfalt der Fischarten in den Riffen der Weltmeere bestellt ist.
06.09.2023
Land-, Forst-, Fisch- und Viehwirtschaft | Ökologie
Ackerbau-Studie zu Zwischenfrucht-Mischungen mit unerwartetem Ergebnis
Nach der Ernte im Herbst werden meist sogenannte Zwischenfrüchte angebaut, denn diese verhindern die Erosion und die Auswaschung von Nährstoffen.