Antonio Scarpa


Antonio Scarpa.

Antonio Scarpa (* 19. Mai 1752 in Motta di Livenza; † 31. Oktober 1832 in Bosnasco) war ein italienischer Anatom.

Der Sohn eines Schiffers studierte ab 1766 an der Universität Padua Medizin und arbeitete gleichzeitig als Sekretär bei seinem Lehrer Giovanni Battista Morgagni (1692–1771). 1770 promovierte er und ab 1772 hatte er eine Professur am Lehrstuhl für Anatomie und Chirurgie an der Modena. In den Jahren 1781–1782 unternahm er eine Studienreise nach Frankreich und England. In Paris hatte er die persönliche Bekanntschaft von Kaiser Franz Joseph II. von Österreich gemacht, der inkognito als Graf von Falkenstein reiste. Joseph II. förderte ihn danach und durch seine Unterstützung wurde er 1784 auf den Lehrstuhl für Anatomie an der Pavia berufen wurde. Mit derf finanziellen Unterstützung des Kaisers folgten Studienaufenthalte an den Universitäten Prag, Dresden, Leipzig, Berlin, Helmstedt, Göttingen. Ab 1786 war er auch als Chirurg am Militärspital in Modena tätig.

1804 emeritierte er, blieb aber weiterhin als Arzt und Anatom tätig. 1805 wurde er erster Wundarzt Napoleons. 1808 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt.[1]

Er beschrieb die Nervenversorgung des Herzens und des Mittelohres.

Nach ihm sind das Scarpa-Dreieck (Trigonum femorale) und das Scarpa-Ganglion (Ganglion vestibulare) benannt.

Schriften

  • Observationes de structura fenestrae rotundae (Modena 1772)
  • Anatomicae disquisitiones de auditu et olfactu (Pavia 1789)
  • Tabulae neurologicae ad illustrandam historiam cardiacorum nervorum (Pavia 1794)
  • De anatome et pathologia ossium (Pavia 1827)
  • Sulle principali malattie degli occhi (5. Aufl., Pavia 1816, 2 Bde.)

Einzelnachweise

Literatur

  • V. Giormani: Scarpa Antonio. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 10, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1994, ISBN 3-7001-2186-5, S. 14.