Arteria inferior anterior cerebelli


Ansicht des Gehirns von unten mit arteriellen Blutgefäßen.
Beidseits des in der Darstellung durchtrennten Rückenmarks (die schmetterlingsförmige Struktur) liegt die Arteria vertebralis, nach deren Zusammenfluss zur Arteria basilaris ist die Arteria inferior anterior cerebelli der erste Seitenast.

Die Arteria inferior anterior cerebelli (lat. „untere vordere Kleinhirnschlagader“; im Klinikjargon auch AICA, nach engl. anterior inferior cerebellar artery) ist ein paariges arterielles Blutgefäß und eines der hirnversorgenden Gefäße. Im Regelfall ist sie die kaliberschwächste der drei Kleinhirnarterien. Sie geht aus der Arteria basilaris hervor und über- (80 %) oder unterkreuzt (20 %) den Nervus abducens. Dann zieht sie zwischen dem Nervus trigeminus und den Nervi facialis und vestibulocochlearis zum Flocculus. Zu ihrem Versorgungsgebiet gehört ein Teil der vorderen Kleinhirnhemisphären und der seitliche (laterale) Pons. Meist (in etwa 85 % der Fälle) ist die Arteria labyrinthi, die das häutige Labyrinth des Gleichgewichtsorgans und die Sinneszellen des Innenohrs versorgt, ein Ast der A. inferior anterior cerebelli.

Literatur

  • Theodor H. Schiebler, Walter Schmidt, Karl Zilles: Anatomie. Zytologie, Histologie, Entwicklungsgeschichte, makroskopische und mikroskopische Anatomie des Menschen. 7., korrigierte Auflage. Springer, Berlin u. a. 1997, ISBN 3-540-61856-2.
  • Michael Schünke, Erik Schulte, Udo Schumacher: Prometheus. Lernatlas der Anatomie. Kopf, Hals und Neuroanatomie. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Thieme, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-13-139542-9, S. 324 f.