Biosystemtechnik


Die Biosystemtechnik (engl.: Biosystems engineering) beschäftigt sich vorrangig mit der Kombination von Molekülen biologischer Herkunft (z. B.: Proteine, Nukleinsäuren, Antikörper) mit technischen Oberflächen (Biohybridtechnik). Sie untersucht deren Wechselwirkungen und entwickelt unter Einsatz der Mikrosystemtechnik miniaturisierte biotechnische Bauteile: Biosensorenarrays, Microarrays, Biochips. Sie finden gegenwärtig vor allem Anwendung in der medizinischen und pharmakologischen Forschung, in der medizinischen Diagnostik und in der Lebensmittel- und Umweltanalytik. Die Biosystemtechnik ist ein junges, stark anwendungsbezogenes Arbeitsgebiet und integriert Aspekte der Physik, Mikrotechnik, Elektronik, Materialtechnik, Biochemie, Molekular- und Zellbiologie.

Elemente der Biosystemtechnik weisen meistens auf Grund der Miniaturisierung eine hohe Informationsdichte auf (s. Microarrays), daher hat der Einsatz der Informatik/Bioinformatik zur Auswertung der gewonnenen Daten eine hohe Bedeutung (Mustererkennung, maschinelles Lernen, Microarrayanalyse, Datenbanken). Sie unterscheiden sich darin vor allem von klassischen analytischen Methoden wie Enzymtests, Immunassays oder den frühen Biosensoren (Bsp.: Glucosesensor).

Die Technische Fachhochschule Wildau hat 2001 als erste Hochschule weltweit den Studiengang Biosystemtechnik/Bioinformatik als konsekutiven Bachelor- und Masterstudiengang mit Mitteln des Bundesforschungsministeriums (BMBF) eingerichtet und 2006 erfolgreich international akkreditiert.

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