Bochumer Matrizentest


Der Bochumer Matrizentest (BOMAT) ist ein sprachfreier Intelligenztest, der auf der Grundlage der Klassischen Testtheorie entwickelt wurde. Die intellektuelle Leistungsfähigkeit wird mit Hilfe von sogenannten Matrizenaufgaben systematisch erfasst. Die Aufgaben sind folgendermaßen aufgebaut: Das leere Feld einer 5x3-Matrix muss durch eine von sechs vorgegeben Wahlalternativen korrekt ergänzt werden.

Es existieren drei verschiedene Versionen des BOMAT:

  • BOMAT – advanced –
  • BOMAT – advanced – short version –
  • BOMAT – standard version –

BOMAT – advanced –

Der Test besteht aus 40 Testitems und zur Durchführung des Tests haben die Teilnehmer 80 Minuten zur Verfügung. Die Bearbeitung kann online oder als Papierversion erfolgen. Zielgruppen des BOMAT – advanced – sind Studierende und Absolventen von (Fach-)Hochschulen sowie akademisch vorgebildete Manager. Auch bei der Identifikation von „high potentials“ kann das Verfahren eingesetzt werden. Der BOMAT – advanced – liegt in vier Parallelformen vor (Form A, B, C und D). Diese sind speziell für die oben genannten Zielgruppen konzipiert und sind auch an diesen Zielgruppen normiert worden.

Das Verfahren zeichnet sich durch eine hohe Zuverlässigkeit aus (interne Konsistenz für beide Testformen: Cronbachs Alpha = .92). Es liegen ebenfalls Befunde vor, welche die Gültigkeit (Validität) des Verfahrens dokumentieren (siehe Hossiep, Turck & Hasella, 1999); so ergeben sich z. B. statistisch bedeutsame Zusammenhänge mit der Abitur-Durchschnittsnote (Häcker & Stapf, 2009). Für den BOMAT – advanced – liegen Normen in Form von Sten-Werten, Prozenträngen und Dezilen vor (Stichprobe: N = 668).

BOMAT – advanced – short version –

Der Test ist eine Kurzversion des BOMAT – advanced – und besteht aus 29 Testitems. Die Teilnehmer haben 45 Minuten zum Ausfüllen der Testitems zur Verfügung.

BOMAT – standard version –

Der BOMAT – standard version – eignet sich für den Einsatz bei Schülerinnen und Schülern aller Schulformen ab 14 Jahren. Dadurch kann er auch im Rahmen der Auswahl von Auszubildenden genutzt werden. Durchschnittlich liegt die Bearbeitungszeit der 30 Testitems bei maximal 45 Minuten. Das Verfahren wurde an einer Stichprobe von über 3.000 Schülerinnen und Schülern aller Schulformen normiert.

Das Verfahren hat eine interne Konsistenz von .79 (Version A) bzw. .82 (Version B), die Retest-Reliabilität liegt bei .76 (Version A) bzw. .79 (Version B). Die Konstruktvalidität wurde mit Hilfe des ZVT, des CFT und der SPM ermittelt. Sie liegen zwischen .39 und .64.

Der BOMAT wurde ebenfalls in Tschechien und Italien veröffentlicht.

Literatur

  • Häcker, H. O. & Stapf, K.-H. (2009). Dorsch Psychologisches Wörterbuch (15. Aufl.). Huber: Bern.
  • Hossiep, R., Turck, D. & Hasella, M. (1999). BOMAT - advanced - Bochumer Matrizentest. Göttingen: Hogrefe.
  • Hossiep, R., Hasella, M. & Turck, D. (2001). BOMAT - advanced - short version - Bochumer Matrizentest. Göttingen: Hogrefe.
  • Hossiep, R., Turck, D. & Hasella, M. (2002). BOMAT - advanced - Bochumsky maticovy test (Tschechische Auflage). Praha: Testcentrum.
  • Hossiep, R., Turck, D. & Hasella, M. (2003). Test delle Matrici di Bochum (BOMAT) - Forma breve - A (Italienische Auflage). Firenze: Centro studi O. S.
  • Hossiep, R. & Hasella, M. (2010). BOMAT - Standard - Bochumer Matrizentest Standard. Göttingen: Hogrefe.
  • Sarges, W. & Wottawa, H. (2004). Handbuch wirtschaftspsychologischer Testverfahren. Lengerich: Pabst.

Weblinks

  • BOMAT Information. [1]

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