Bodnant-Schneeball


Habitus von Bodnant-Schneeball (Viburnum ×bodnantense)

Der Bodnant-Schneeball (Viburnum ×bodnantense Aberc. ex Stearn), auch Winter-Schneeball oder Duft-Schneeball genannt, gehört zur Gattung Schneeball (Viburnum) innerhalb der Familie Moschuskrautgewächse (Adoxaceae). Sie wird mit einigen Sorten in den gemäßigten Breiten als Zierpflanze in Parks und Gärten verwendet. Die Erstveröffentlichung erfolgte 1947 durch Henry Duncan McLaren Aberconway in William Thomas Stearn: Gardeners' Chronicle, Serie 3, Band 122, Seite 207.

Entstehung der Hybride

Beim Bodnant-Schneeball (Viburnum ×bodnantense Aberc.) handelt es sich um eine Hybride aus den Elternarten Viburnum farreri Stearn, Syn.: Viburnum fragrans Bunge (Duft-Schneeball) und Viburnum grandiflorum Wall. ex DC.. Diese Züchtung entstand etwa 1934/1935 in Bodnant, Nordwales, was sich im Artnamen niederschlug. Allerdings hatte bereits 1933 Charles Lamont, der Assistant Curator des Botanischen Gartens in Edinburgh die beiden Elternarten gekreuzt, die so entstandenen Nachkommen jedoch nicht für besser als ihre Ausgangsarten befunden und auf weitere Vermehrung verzichtet. Nach seinem Tod bekam eine Sorte ihm zu Ehren den Namen 'Charles Lamont'.[1][2]

Beschreibung

Der Bodnant-Schneeball ist ein sommergrüner Strauch, der Wuchshöhen von ungefähr 2,5 bis 3,5 Meter erreicht und dabei eine Fläche von 2 bis 3 Meter bedecken kann. Bodnant-Schneeball ist ein Flachwurzler und bildet bis zu 1 Meter von der Basis entfernte Ausläufer.[3] Die zunächst straff aufrecht wachsenden jungen Zweige verzweigen sich sparrig und hängen als ältere Zweige bogig über. Die anfangs glänzend rotbraune Rinde blättert bei älteren Zweigen gelegentlich in dünnen Zellschichten ab. Die Rinde ist mit vereinzelten Lentizellen besetzt.

Die gegenständig in Büscheln an den Zweigen stehenden Laubblätter sind in einen roten, bis zu 2 Zentimeter langen Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die einfache Blattspreite ist bei einer Länge von 4 bis 10 Zentimeter länglich-elliptisch oder lanzettlich. Die Blattoberseite ist matt tiefgrün und runzlig. Der Blattrand ist gesägt. Es sind sechs bis neun tief eingeprägte Nervenpaare vorhanden. Beim Austrieb sind die Blätter rötlich überhaucht und im Herbst färben sie sich in rotbraunen bis violetten Farbtönen.[3]

Die ersten Blüten erscheinen, je nach Witterung und Standort, bereits im November an den mehrjährigen, noch blattlosen Zweigen, während die Hauptblütezeit im März und April liegt. Die Blüten stehen in endständigen, schirmrispigen Blütenständen zusammen. Die sehr stark vanilleähnlich duftenden Blüten sind fünfzählig. Die Knospen zeigen sich in einem kräftigen Rosa; beim Erblühen färben die Blüten sich immer heller, bis hin zu einem zarten Rosa oder je nach Sorte auch Weiß. Starker Frost, besonders Spätfrost, kann die Blüten schädigen. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten.

Es werden dunkelblaue, leicht bereifte Steinfrüchte gebildet.[3]

Früchte, Blätter und Rinde sind giftig für den Menschen[3].

Nutzung

Der Bodnant-Schneeball ist als Solitär- und Heckenpflanze in Gärten und Parks zu finden. Dieser Winterblüher, der je nach Standort und Witterung schon im Herbst zum Blühen beginnt, wird gerne eingesetzt, um auch in dieser Jahreszeit Farbe und Duft in Gärten und Parks zu bringen. Es gibt einige Sorten wie beispielsweise 'Dawn', 'Deben', 'Charles Lamont'.[4]

Weitere Bilder

Einzelnachweise

  1. Entstehungsgeschichte. (engl.)
  2. Eintrag bei GRIN.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Datenblatt bei Baumkunde.de.
  4. Gordon Cheers (Hrsg.): Botanica: Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5 (darin Viburnum ×bodnantense auf Seite 918).

Weblinks

Commons: Bodnant-Schneeball (Viburnum ×bodnantense) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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