Braunpelikan



Braunpelikan

Braunpelikan (Pelecanus occidentalis)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Ruderfüßer (Pelecaniformes)
Familie: Pelikane (Pelecanidae)
Gattung: Pelikane (Pelecanus)
Art: Braunpelikan
Wissenschaftlicher Name
Pelecanus occidentalis
Linnaeus, 1766
Braunpelikan in Morro Bay

Der Braunpelikan (Pelecanus occidentalis), auch Brauner Pelikan genannt, gehört zu der Familie der Pelikane (Pelecanidae). Er ist der offizielle Staatsvogel des US-Bundesstaates Louisiana und wird im Siegel von Louisiana beim Füttern von drei Küken dargestellt.

Merkmale

Braunpelikane erreichen ausgewachsen eine Körperlänge von 1 bis 1,3 Meter und ein Körpergewicht von 3,5 Kilogramm. Damit sind sie leichter und schlanker als andere Pelikan-Arten. Der Braunpelikan ist überwiegend silbergrau und braun gefärbt. Der Kopf ist weiß oder weiß-gelb und hat am Oberhals kastanienbraune Federn. Dort, wo die Haut an Gesicht und Kehlsack frei von Federn ist, ist sie von grünlicher Farbe.

Verbreitungsgebiet

Braunpelikane leben an den Küsten beider amerikanischer Kontinente. Am Pazifischen Ozean reicht das Brutgebiet von Nordkalifornien bis nach Chile, am Atlantischen Ozean von South Carolina bis Venezuela und schließt die Westindischen Inseln ein. Außerhalb der Brutzeit werden Braunpelikane von Kanada bis Feuerland gesehen.

Lebensweise

Braunpelikane sind sehr gesellige Vögel, die sich häufig in großen Gruppen aufhalten und auf kahlen und flachen Inseln in Brutkolonien brüten. Ihre Nester bauen sie auf Sträuchern und Bäumen, lediglich eine in Peru vorkommende Unterart brütet auf dem Boden. Der Braunpelikan ist die einzige Pelikan-Art, die ganzjährig und ausschließlich am Meer lebt.

Beide Elternvögel bebrüten die Eier, wobei sie sich in Schichten von mehreren Stunden abwechseln. Wie für Ruderfüßer typisch, würgen die Elternvögel in den ersten Lebenswochen ihrer typischerweise ein oder zwei Jungen das Futter hoch. Ab einem Alter von 10 Tagen nehmen die Küken den Elternvögel Fische aus dem Schnabel ab.

Unter den Pelikanen ist der Braunpelikan die einzige Art, die ihre Beute tauchend erbeutet. Dabei taucht er von einer Höhe von etwa 10 Metern mit angelegten Flügeln ins Wasser.

Schutz und Bestand

Der Braunpelikan war Anstoß für die Einführung wesentlicher Instrumente des Artenschutzes in den Vereinigten Staaten. Bereits die Gründung des ersten National Wildlife Refuge 1903 in Florida diente zum Schutz der Art.

Braunpelikane standen in den Vereinigten Staaten bundesweit seit 1970 unter Artenschutz nach dem Endangereded Species Conservation Act, einem Gesetz, das 1973 im Endangered Species Act aufging. Gründe waren die Gefährdung durch die Anreicherung von Pestiziden, insbesondere DDT, in der Nahrungskette, die den Stoffwechsel der Tiere störte und zu dünnschaligen Eiern mit hoher Zerstörungsrate führte. Nach dem Verbot von DDT 1972 hatten sich die Bestände bis 1985 soweit erholt, dass die Art in Georgia, Florida, South Carolina und in der Küstenregion von Alabama von der Liste des Bundes gestrichen und in die Zuständigkeit der einzelnen Staaten zurückgegeben werden konnte.[1] Im November 2009 konnte der U.S. Fish and Wildlife Service auch im Rest des Verbreitungsgebietes, insbesondere der Pazifikküste in Kalifornien, der Golfküste in Louisiana und Texas, sowie den Karibischen Inseln unter US-Hoheit den Schutz durch den Bund aufheben.[2]

Der Weltbestand des Braunpelikans wurde 2006 in der Studie Wetlands International auf rund 300.000 Exemplare geschätzt,[3] 2009 veröffentlichte der Fish and Wildlife Service der Vereinigten Staaten die Zahl von 650.000 Individuen.[2]

Weblinks

Commons: Braunpelikan – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise