Curaçao (Likör)
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Curaçaos sind Orangenliköre, die nach der vor Venezuela liegenden Insel Curaçao benannt sind. In ihrer ursprünglichen Form werden diese Liköre aus den Schalen einer für die Insel charakteristischen Pomeranzen-Sorte hergestellt. Die als Triple Sec bezeichneten Curaçao-Liköre weisen einen höheren Alkoholgehalt auf, typischer und bekanntester Vertreter dieser Gruppe ist Cointreau.
Geschichte
Nachdem die Spanier die Insel 1499 entdeckt hatten, versuchten sie dort ab 1527 Orangen anzubauen; allerdings vertrugen die Bäume die dortigen Boden- und Wetterverhältnisse nicht, ihre Früchte waren ungenießbar. Als daraufhin die Plantagen aufgegeben wurden, verwilderten die Orangenbäume, so dass eine eigene Bitterorangen-Unterart entstand. Diese sogenannten „Curaçao-Früchte“ sind eine eigene Unterart der Pomeranze (Citrus aurantium currassuviensis).
Im Laufe der Zeit (genaue Daten sind nicht bekannt) fand man heraus, dass die getrockneten Schalen ätherische Öle mit einem besonders intensiven Aroma enthalten, die sich unter anderem zur Herstellung von Spirituosen mit Orangengeschmack eignen.
Im 19. Jahrhundert fanden solche Liköre großen Anklang in Frankreich: 1834 kam der Triple Sec, nach 1875 der Cointreau und 1880 der Grand Marnier. Auf der Insel selbst wurde eine größere Produktion dagegen erst 1896 aufgezogen (Curaçao of Curaçao aus der Destillerie der Familie Senior).
Herstellung
Die getrockneten Schalen von normalen Orangen, Bitterorangen oder echten Laraha (auf der Insel Curaçao wachsende Pomeranzen) werden in Alkohol eingelegt, der die Aromen herauslöst. Außerdem können künstliche Aromen verwendet werden.
Insgesamt ist das Angebot an Curaçaos sehr groß und reicht vom einfachen Korn mit Orangengeschmack – der in erster Linie für Longdrinks gedacht ist – zu hochwertigen Produkten; diese kann man auch pur genießen. Ihr Alkoholgehalt reicht ungefähr von 20 bis 40 % Vol.
Sorten, Farben und Marken
Curaçaos haben einen Mindestalkoholgehalt von 20 Volumenprozent; Orangenspirituosen mit 30 Prozent oder mehr werden dagegen als „triple sec“ (nach einer alten Marke für Orangenlikör; Französisch wörtlich „dreifach trocken“) oder „triple orange“ bezeichnet, so zum Beispiel die bekannten Marken Cointreau, Grand Marnier und Bols.
Viele Hersteller haben auch gefärbte Varianten in ihrem Sortiment. Sie wurden in einer Zeit auf den Markt gebracht, als klassische Cocktails kaum mehr gefragt waren und bei vielen Kunden mehr Möglichkeiten zur farblichen Gestaltung von Mixgetränken einen höheren Stellenwert hatten als deren geschmackliche Güte. Bekannt ist neben rotem und grünem vor allem der blaue Curaçao, der zum Beispiel mit Brillantblau FCF (E 133)[1] oder Patentblau V (E 131)[2] intensiv blau gefärbt ist. Er ermöglichte es erstmals, Cocktails eine blaue Farbe zu verleihen, da es sonst keine blaue Zutat gab.
Um den Erfolg des Curaçaos auch für alkoholfreie Mixgetränke nutzen zu können, wurde der Geschmack bald auch für die Herstellung eines Curaçao-Sirups adaptiert. Allerdings ist hier die blau gefärbte Variante weitaus erfolgreicher als die klare.
Der Begriff „Curaçao“ ist keine geschützte Herkunftsbezeichnung, so dass Liköre mit diesem Namen auf der ganzen Welt hergestellt werden. Auf der Insel Curaçao selber existiert auch heute noch eine einzige Destille, die einen Curaçao herstellt, der – wegen des fehlenden Schutzes des Namens – als „Curaçao of Curaçao“ bezeichnet wird.
Weblinks
- Homepage der Destillerie auf Curaçao (englisch)