Dahlener Heide
Als Dahlener Heide bezeichnet man das große Waldgebiet zwischen Dahlen und Belgern an der Elbe. In der Heide entspringt der kleine Bach mit dem Namen Dahle, der der Stadt Dahlen den Namen gegeben hat.
Naturraum
Geomorphologie
Die ca. 180 km² große Dahlener Heide wird vor allem von der Dahlener Endmoräne geprägt, welche als Komplex von Stauch- und Schollensatzmoränen angesehen wird. Sie zeichnet sich in ihrem zentralen Teil zwischen Ochsensaal und Bockwitz durch ein außerordentlich vielgestaltiges, frisches Relief aus, das Höhenunterschiede bis zu 55 m (am Hunsrück) auf engem Raum und neben flacheren Hängen auch Neigungen bis 25° aufweist. Das Hügelgebiet gehört zu einem west-ost-streichenden Streifen, in dem die Altmoränenplatten Nordsachsens stark gestaucht und verschuppt sind und einzelne Tertiärschollen an der Oberfläche lagern.
Die Dahlener Endmoräne ist in etwa zehn Höhenrücken gegliedert, die bis zu 217 m aufragend einen nach Norden offenen Bogen bilden. In der Schildauer Gegend verjüngt sich dieser Wall zu einer Randmoräne, welche die Gletscherzunge zum Schildauer Porphyrberg hin aufschüttete. Nach der glazialen Stauchung flachten Schmelzwässer die Rücken wieder ab, verlagerten ihr Material und schütteten Schotterkegel und Sander auf. Durch inner- und postglaziale Erosion entstanden viele Hohlformen zwischen den Hügelrücken, vor allem in den wenig widerständigen Ton/Schluff- und Braunkohlenschichten.
Südlich der bogenförmigen Dahlener Eisrandlage liegt ein ausgedehnter Sander, der durch Sedimente aus dem Holstein-Interglazial überlagert wird. Die Dahlener Schollenstapelendmoräne, welche jahrzehntelang der Saalekaltzeit zugeordnet wurde, muss deshalb schon mit dem 2. Inlandeisvorstoß der Elsterkaltzeit entstanden sein.
Boden
Die Moränen enthalten nur geringe Anteile von Geschiebemergel und Blockpackungen, sondern bestehen vornehmlich aus Sanden, in denen bis zu 30-60 m mächtige Schollen aus tertiärem Ton, Schluff, Feinsand und Braunkohle sowie aus frühpleistozänen Kiesen eingepresst sind.
Die Böden der im Inneren zusammenhängend bewaldeten Dahlener Heide sind überwiegend als Braunerden anzusprechen, zu denen sich auf seltenen Lehm- oder Tonstandorten oder in den Bachtälern noch Gleye, Pseudogleye und am Südrand auch Parabraunerden gesellen.
Gewässer
Auf solchen Sonderstandorten findet man auch die heute noch über 50 kleinen Teiche, ein Großteil von ihnen im Tal des Heidedorfes Reudnitz. Für Badefreunde lädt das Waldbad in Schmannewitz ein, ebenso in Bucha der Badteich in freier Nutzung.
Sehenswürdigkeiten
Touristische Sehenswürdigkeiten sind „Brehms Ruhe“, „Tote Magd“, „Tabakskiefer“, „Imhoffstein“, „Jägereiche“ und „Wittes Steinbruch“.
Interessante Orte sind Dahlen, Schildau und Schmannewitz.
Literatur
Peter Haferstroh (Hrsg.): Die Dahlener Heide. Kulturgeschichtliche Streifzüge. Passage-Verlag, Leipzig 1994, ISBN 3-9803465-6-0.
Weblinks
Koordinaten: 51° 26′ 7″ N, 13° 1′ 33,5″ O