Dapson


Strukturformel
Struktur von Dapson
Allgemeines
Freiname Dapson
Andere Namen

4,4′-Diaminodiphenylsulfon (DDS)

Summenformel C12H12N2O2S
Kurzbeschreibung

weißes bis gelblich weißes kristallines Pulver [1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 80-08-0
PubChem 2955
DrugBank APRD00345
Wikidata [[:d:Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 865: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)|Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 865: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)]]
Arzneistoffangaben
ATC-Code

J04BA02

Wirkstoffklasse

Antibiotikum

Wirkmechanismus

Dihydrofolsäure-Inhibitor

Eigenschaften
Molare Masse 248,31 g·mol−1
Schmelzpunkt

172–175 °C [2]

Löslichkeit

sehr schlecht in Wasser (0,38 g·l−1 bei 37 °C) [2]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3]

Achtung

H- und P-Sätze H: 302
P: 260 [2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Dapson ist ein antibiotisch wirksamer Arzneistoff gegen Lepra (Mykobakterium leprae). Es wird auch bei Dermatitis herpetiformis Duhring und anderen blasenbildenden Hauterkrankungen angewendet. Verwendet wird auch das D-N,N′ -Digalactosid. Dapson wurde 1934 von der I.G. Farben patentiert und wird als Chemotherapeutikum (gegen Dermatosen und Lepra) von der Firma Riemser (Handelsname: Dapson-Fatol®) vertrieben.[5] Da Dapson in Tabelle 2 der Verordnung (EU) Nr. 37/2010 über pharmakologisch wirksame Stoffe und ihre Einstufung hinsichtlich der Rückstandshöchstmengen in Lebensmitteln tierischen Ursprungs aufgeführt ist, ist seine Anwendung bei Lebensmittel liefernden Tieren in der Europäischen Union generell verboten.

Der Wirkungsmechanismus erklärt sich durch die antimetabolitische Hemmung der Folsäuresynthese des Mykobakteriums. [6] Aufgrund starker Resistenzentwicklung wird Dapson bevorzugt in Kombination mit anderen Präparaten angewandt. (z. B. Rifampin oder Clofazimin) [7]

Zu den Nebenwirkungen von Dapson zählt eine dosisabhängige Hämolyse und Methämoglobinämie, vor allem bei Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel.

Technisch wird Dapson als Härter für Epoxidharze (für heißhärtende temperaturbeständige Systeme) verwendet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Thieme Chemistry (Hrsg.): Römpp Online. Version 3.1. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2007.
  2. 2,0 2,1 2,2 Eintrag zu Dapson in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  3. 3,0 3,1 Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens ESIS wurde kein Text angegeben.
  4. Eintrag zu Dapson in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM)
  5. Rote Liste Online, 08/2009
  6. Mutschler Arzneimittelwirkungen, 8. Auflage, WVG Stuttgart
  7. Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. 2. Auflage, Urban Fischer Verlag