Denervierte Lähmung


Eine denervierte Lähmung oder auch schlaffe Lähmung ist im Gegensatz zur spastischen Lähmung eine Parese, bei der jeglicher nervaler Input fehlt, da der Motornerv zwischen Rückenmark und Muskel beschädigt oder durchtrennt ist.

Nach dem Motto "Use it or lose it" atrophiert ein denervierter Muskel viel schneller und stärker als ein spastisch gelähmter Muskel. In weiterer Folge degeneriert der Muskel: Die Muskelmasse bildet sich dramatisch zurück und wird zum Teil durch Fett und Bindegewebe ersetzt. Für den Patienten, der zwar die unangenehmen spastischen Zuckungen bei spastisch gelähmter Muskulatur nicht kennt, bedeutet das:

  1. Minderdurchblutung, die sich auch negativ auf die Hautdurchblutung auswirkt.
  2. fehlende Funktion z. B. des Gluteusmuskels als "Sitzpolster". Die Folge ist oft ein sehr schwer behandelbarer und abheilbarer Dekubitus.

Abhilfe kann die funktionelle Elektrostimulation (FES) bieten. Herkömmliche Stimulationsgeräte für die Nervstimulation können jedoch nicht verwendet werden, da zur direkten Muskelstimulation bedeutend längere Pulsbreiten (ca. 40ms) der Strom- bzw. Spannungsimpulse benötigt werden.