Deutscher Ginster



Deutscher Ginster

Genista germanica aus Thomés „Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz“

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Gattung: Ginster (Genista)
Art: Deutscher Ginster
Wissenschaftlicher Name
Genista germanica
L.

Der Deutsche Ginster (Genista germanica) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae).

Merkmale

Der Deutsche Ginster ist ein mehrjähriger (Halb-)Strauch mit einer Wuchshöhe von 20 bis 60 cm. Die Stängel sind aufrecht bis aufsteigend. Junge Zweige sind grün, dicht behaart und dornenlos. Ältere Zweige sind braun, kahl und tragen bis zu 2,5 cm lange, grüne Dornen, die im unteren Stängelbereich verzweigt sind. Die Triebe enthalten Gerbstoffe und, ähnlich wie der Färber-Ginster, einen gelben Farbstoff. Die Laubblätter sind fast sitzend, ungeteilt, 10 bis 20 mm lang, 4 bis 8 mm breit, schmal-eiförmig bis lanzettlich. Sie sind grasgrün, unterseits behaart, oberseits kahl. Der Blattrand ist ganzrandig und mit abstehenden Haaren besetzt.

Blütezeit ist Mai bis August. Die Blüten sind goldgelb, 8 bis 12 mm im Durchmesser. Sie sind in endständigen, drei bis fünf cm langen Trauben angeordnet. Die Blütenstiele sind abstehend behaart. Die Deckblätter sind schmal und halb so lang wie die Blütenstiele. Die Hülsen sind schwarzbraun, 8 bis 15 mm lang, 3 bis 5 mm breit, dicht behaart und enthalten 2 bis 5 braune, linsenförmige Samen.

Die ganze Pflanze ist durch Chinolizidinalkaloide giftig, besonders die Samen, die wie die Blüten bei einem Gesamtalkaloidgehalt von bis 0,25 % v. a. Cytisin enthalten. Das Kraut enthält v. a. Spartein.

Verbreitung

Genista germanica

Das Areal reicht im Süden bis Südwest-Frankreich, Mittel-Italien und Bulgarien, im Norden bis Süd-Schweden, im Osten bis West-Russland. Im eigentlichen Mittelmeergebiet fehlt der Deutsche Ginster. Er gilt in Österreich als regional gefährdet (im westlichen Alpengebiet, im nördlichen Alpenvorland und im pannonischen Gebiet, in Vorarlberg fehlt er). In Deutschland ist er in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen vom Aussterben bedroht, in etlichen anderen Bundesländern gefährdet oder stark gefährdet.

Standort

Die Art ist ein Säurezeiger und meidet Kalkgebiete. Sie wächst häufig auf trockenen Sandböden, besonders in Heiden, lichten (Eichen-)Wäldern und auf Magerwiesen. Sie kommt in der collinen und montanen Höhenstufe vor, südlich der Alpen steigt sie auf 2300 m NN, nördlich davon nur bis 800 m. Pflanzensoziologisch ist sie eine Assoziationscharakterart des Genisto germanicae-Callunetum.

Literatur

  • Manfred A. Fischer (Red.): Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Oberösterreichisches Landesmuseum, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6 (1 CD-Rom).
  • Peter Schütt, Hans-Joachim Schuck, Bernd Stimm: Lexikon der Baum- und Straucharten. Nikol, Hamburg 2002, ISBN 3-933203-53-8.

Weblinks

Commons: Genista germanica – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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