Dorcadion scopolii



Dorcadion scopolii

Pedestredorcadion scopolii

Systematik
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Unterordnung: Polyphaga
Familie: Bockkäfer (Cerambycidae)
Unterfamilie: Lamiinae
Gattung: Pedestredorcadion
Art: Dorcadion scopolii
Wissenschaftlicher Name
Dorcadion scopolii
(Herbst, 1784)

Dorcadion scopolii (nach einigen Autoren Pedestredorcadion scopolii) ist ein Käfer aus der Familie der Bockkäfer und der Unterfamilie Lamiinae. Die Art gehört zu den zahlreichen auf dem Boden lebenden Bockkäfern, deren Zentrum des Verbreitungsgebietes in Südosteuropa liegt.

Merkmale des Käfers

Der Käfer erreicht nur eine Körperlänge von 10 bis 13 Millimetern. Der Körper ist länglich oval und schwarz, erscheint aber wegen der sehr kurzen Behaarung (Tomentierung) samtgrau mit weißen Streifen.

Der Kopf ist senkrecht zur Körperachse nach unten geneigt. Die Mundwerkzeuge zeigen beinahe senkrecht nach unten, das letzte Glied der Kiefertaster ist spindelförmig zugespitzt und nicht schräg abgestutzt. Das erste Fühlerglied ist kräftig gebaut, das zweite Fühlerglied ist wie bei den meisten Bockkäfern kurz, und das dritte kleiner als das erste (Abb. 2). Die restlichen der 11 Fühlerglieder verjüngen sich nach außen zunehmend. Bei den Weibchen erreichen die Fühler die Mitte der Flügeldecken nicht, beim Männchen überschreiten sie sie wenig. Die nierenförmigen Facettenaugen umfassen die Fühlerbasis von hinten derart, dass auf der Stirn der Abstand der Basen der beiden Fühler zueinander größer ist als der Abstand der Innenränder der Augen (Innenrand in Abb. 4 mit grünem Pfeil gekennzeichnet).

Ein wichtiges taxonomisches Merkmal ist, dass der vordere Rand der Kopfkapsel, der Kopfschild (Abb. 4, rechts rot gerandet) nach vorn aufgebogen ist und so über der Ebene der Basis des Oberkiefers (Abb. 4, rechts gelb gerandet) liegt.

Am auffallendsten sind die weißen oder gelblichen, klar abgesetzten Streifen. Von oben sind fünf erkennbar. Der mittlere verläuft von der Stirn über den Halsschild entlang der Flügeldeckennaht bis zum Körperende. Außerdem befinden sich auf jeder Flügeldecke zwei Längsstreifen. Der innere entspringt am Innenrand der Schulter und verläuft parallel zur Flügeldeckennaht. Der äußere entspringt außen an der Schulter und verläuft leicht gebogen parallel zum Flügeldeckenumriss. Der weiß gesäumte Seitenrand der Flügeldecken ist untergeschlagen. Dieser Saumstreifen ist nur von der Seite sichtbar. Außerdem ist die Fühlerbasis weiß geringelt und die Augen weiß gesäumt.

Der Halsschild ist wenig hinter der Mitte seitlich in einen Höcker ausgezogen.

Die Flügeldecken sind miteinander verwachsen. Am Hinterende sind sie gemeinsam oval verrundet.

Die Beine sind robust gebaut. Die fünfgliedrigen Tarsen erscheinen viergliedrig (pseudotetramer), da das vierte Glied sehr klein und zwischen den Lappen des dritten Gliedes versteckt ist.

Pedestredorcadion scopolii side.JPG
Abb.1: Seitenansicht
Pedestredorcadion scopolii front.JPG
Abb.2: Vorderansicht
Pedestredorcadion scopolii under.jpg
Abb.3: Unterseite
Pedestredorcadion scopolii detail.jpg
Abb.4: Kopf, rechts teils koloriert
gelb: Außenrand Oberkiefer
blau: Außenrand Oberlippe
rot: Außenrand Kopfschild
grüner Pfeil: Innenrand des Auges
auf dem Scheitel

Biologie

Die Larve entwickelt sich im Boden und ernährt sich von den Wurzeln von Gräsern. Für die Entwicklung benötigt sie ein Jahr. Der adulte Käfer erscheint im späten Frühjahr. Er ist auf offenen Standorten kriechend anzutreffen.

Verbreitung

Das kompakte Verbreitungsgebiet liegt im südlichen Osteuropa. Seine Grenze verläuft im Norden durch Tschechien, die Slowakei, und die Ukraine, im Westen durch Ungarn, Kroatien und Serbien, im Süden erreicht es Griechenland und im Osten die europäischen Anrainerstaaten des Schwarzen Meeres. [1]

Einzelnachweise

  1. Systematik und Verbreitung von Pedestredorcadion scopolii, Zugriff 13. Dezember 2010 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Fauna“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.

Literatur

  • Heinz Freude, Karl Wilhelm Harde, Gustav Adolf Lohse (Hrsg.): Die Käfer Mitteleuropas. Band 9. Cerambycidae Chrysomelidae. Spektrum Akademischer Verlag, München 1999, ISBN 3-8274-0683-8 (Erstausgabe: Goecke & Evers, Krefeld 1966).
  • Adolf Horion: Faunistik der mitteleuropäischen Käfer, Bd. XII. Überlingen-Bodensee 1974

Weblinks

Commons: Dorcadion scopolii – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien