Eichenmistel
Eichenmistel | ||||||||||||
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![]() Eichenmistel (Loranthus europaeus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Loranthus europaeus | ||||||||||||
Jacq. |
Die Eichenmistel (Loranthus europaeus), auch Riemenblume genannt, ist eine zu den Riemenblumengewächsen (Loranthaceae) gehörende Pflanzen-Art, die wie die Laubholzmistel (Viscum album) auf den Ästen von Laubbäumen wächst. Die Eichenmistel wächst vor allem auf Eichen und Edelkastanien.
Verbreitung
Sie kommt von Niederösterreich über Tschechien bis zur Sächsischen Schweiz (dort sehr selten) vor. Außerdem kann man sie auch im nordöstlichen Mittelmeerraum finden.
Beschreibung
Die Eichenmistel ist ein Halbschmarotzer. Im Gegensatz zu den Misteln der Gattung Viscum fruchtet die Eichenmistel (Riemenblume) im Spätsommer, trägt gelbe Beeren und verliert im Herbst ihre Blätter.
Ausbreitung
Die Beeren werden von Vögeln, beispielsweise Misteldrossel, Wacholderdrossel und Seidenschwanz, gefressen und ihre Samen gelangen beim Ausscheiden des Kotes auf die Äste der Wirtspflanze.
Auswirkungen auf die Wirtspflanze
Der Rückgang des Holzzuwachses kann je nach Mistelbesatz zwischen zwanzig und fünfzig Prozent betragen. Stark mit der Eichenmistel befallene Eichen können eingehen. [1]
Sonstiges
Aus den Beeren der Eichenmistel wurde früher ein zäher Leim hergestellt, mit dem Ruten bestrichen wurden, die so dem Vogelfang dienten. [2]
Literatur
- Annelore Högemann: Der altdeutsche „Eichenmisteltraktat“. Untersuchungen zu einer bairischen Drogenmonographie des 14. Jahrhunderts. Wellm, Pattensen 1981, ISBN 3-921456-25-8 (Würzburger medizinhistorische Forschungen 19), (Zugleich: Würzburg, Univ., Diss., 1981).
- Willem Frans Daems, Gundolf Keil: Der Misteltraktat des Wiener Kodex 3811. In: Sudhoffs Archiv 49, 1965, ISSN 0931-9425, S. 90–93.
- Christian Probst: Der altdeutsche Eichenmisteltraktat in einem baierischen Textzeugen aus dem späten 18. Jahrhundert, in: Licht der Natur. Medizin in Fachliteratur und Dichtung: Festschrift für Gundolf Keil zum 60. Geburtstag, Göppingen 1994 (= Göppinger Arbeiten zur Germanistik, 585), S. 293-305.