Elvin Morton Jellinek
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- Physiologe
- Suchtforscher
- US-Amerikaner
- Geboren 1890
- Gestorben 1963
- Mann
Elvin Morton Jellinek (* 15. August 1890 in New York, N.Y.; † 22. Oktober 1963 in Stanford) war ein US-amerikanischer Physiologe und Erforscher der Alkoholkrankheit.
Leben und Wirken
Jellinek studierte von 1908 bis 1910 Biostatistik und Physiologie an der Humboldt-Universität zu Berlin, im Anschluss Philosophie, Philologie, Anthropologie und Theologie an der Universität Joseph Fourier in Grenoble. Von November 1911 bis Dezember 1914 war er an der Universität Leipzig eingeschrieben.[1]
Nach seinem Europa-Aufenthalt betrieb Jellinek biometrische Forschung in Sierra Leone, in Tela (Honduras) und am Worcester Street Hospital in Boston. Erst danach widemete er sich der Untersuchung des Alkoholismus und forschte von 1941 bis 1952 als Associate Professor an der Yale-Universität. Anschließend wurde er für die Weltgesundheitsorganisation in Genf tätig. Ab 1958 setzte er seine Forschungen erst in Kanada, dann an der Stanford-Universität fort.
Jellinek war einer der ersten Forscher, der den Krankheitscharakter des Alkoholismus erkannte. Auf ihn geht die heute noch bekannte Klassifikation von Personen mit Alkoholproblemen nach fünf Kategorien von Alpha bis Epsilon zurück. Das Trinkverhalten sogenannter Alpha- und Beta-Trinker bezeichnete er als Vorstufe der Alkoholkrankheit, Gamma-, Delta- und Epsilon-Trinker bezeichnete er als alkoholkrank. Außerdem entwickelte Jellinek den nach ihm benannten Fragebogen, bei welchem man durch Selbsteinschätzung beurteilen kann, ob man alkoholkrank ist und wie weit die Krankheit schon fortgeschritten ist.
Zu seinen Ehren wird seit 1968 der Jellinek Memorial Award für herausragende Forschungen zur Alkoholkrankheit verliehen.[2]
Schriften (Auswahl)
- Monographien
- Alcohol Explored. Doubleday, Doran & Co., Garden City, N.Y. 1942 (zusammen mit Howard W.Haggard).
- (Hrsg.): Alcohol Addiction and Chronic Alcoholism (Effects of alcohol on the individual; 1). Yale University Press, New Haven, N.Y. 1942.
- The Disease Concept of Alcoholism. 7. Aufl. University Press, New Haven, Conn. 1983, ISBN 0-910724-12-1.
- Aufsätze
- Clinical Tests on Comparative Effectiveness of Analgesic Drugs. In: Biometrics Bulletin. Journal of the IBS, Jg. 2 (1946), Heft 5, S. 87-91, ISSN 0099-4987.
- Phases in the Drinking History of Alcoholics. Analysis of a Survey Conducted by the Official Organ of Alcoholics Anonymous. In: Quarterly Journal of Studies on Alcohol, Bd. 7 (1946), S. 1-88, ISSN 0033-5649.
- An outline of basic policies for a research programm onproblems of alcohol. In: Quarterly Journal of Studies on Alcohol, Bd. 3 (1942), S. 104–124, ISSN 0033-5649.
Literatur
- H. David Archibald: Dr. Elwin [sic] Morton Jellinek: (1891-1964). In: American Journal of Psychiatry, Bd. 120 (1964), S. 1217–1218, ISSN 0002-953X (Nachruf).
- Robert E. Popham (Hrsg.): Alcohol & alcoholism. Papers presented at the International Symposium in memory of E. M. Jellinek. Santiago, Chile, August 1966. University Press, Toronto 1970.
Weblinks
- Ron Roizen: E.M. Jellinek and All That! (englisch)
- Nachruf im American Journal Of Psychiatry (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Über Jellineks akademischen Abschluss gibt es widersprüchliche Aussagen. Im Nachruf des American Journal Of Psychiatry heißt es, er sei 1935 an der Universität Leipzig promoviert worden. Im Archiv der Universität Leipzig findet sich davon keine Spur. Ron Roizen (Universität Kalifornien) bezeichnet Jellinek im Vortrag: E.M. Jellinek and All That! als einen Scharlatan und liebenswerten Betrüger ohne Universitätsabschluss, der sich seinen Doktortitel selbst gebastelt habe. Im Nachruf des American Journal Of Psychiatry heißt es außerdem, Jellinek sei besonders stolz auf die Ehrendoktorwürde der Universität Chile gewesen.
- ↑ Liste der Preisträger des Jellinek Memorial Award
Personendaten | |
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NAME | Jellinek, Elvin Morton |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Arzt und Erforscher der Alkoholkrankheit |
GEBURTSDATUM | 15. August 1890 |
GEBURTSORT | New York, N.Y. |
STERBEDATUM | 22. Oktober 1963 |
STERBEORT | Stanford |