Femelwald


Ein Femelwald ist ein durch Femelbetrieb entstandener Hochwald. Femelbetrieb ist eine Form des Auslichtens, andere Formen sind Schirm-, Saum- und Kahlschlag.

Femelbetrieb

Bei dieser forstwirtschaftlichen Betriebsart werden im Wald unregelmässig verteilte kleinere Parzellen festgelegt (Femelschläge). An diesen Stellen werden erst nur Gruppen von Bäumen gefällt. Dann werden nach und nach die Parzellen radial erweitert (Rändelungshiebe), bis zuletzt durch die Entfernung der letzten Altbäume zwischen den Parzellen eine geschlossene Fläche entsteht. Durch den langsam gesteigerten Lichteinfall unter dem bestehenden Kronendach wird eine natürliche Verjüngung ermöglicht mit einer zuletzt relativ altershomogenen Zusammensetzung (Altersklassenwald). Oder auch ein sich stetig verjüngender Dauerwald, in dem Bäume aller Altersstufen kleinflächig vermischt sind.

Der Ausdruck Femelschlagbetrieb wurde von dem Forstwissenschaftler Carl Heyer eingeführt[1].

Vorteile des Femelwaldes

Durch die kleinen Parzellen unterschiedlicher Altersstadien ist der Femelwald potenziell auf kleinerem Raum strukturreich. Die kleinen Kahlschlagflächen mit Naturverjüngung und auch die sich ausbildenden Übergangsbereiche (Säume), können Ersatzhabitate für selten gewordene (Tier-) Arten sein, die an diese relativ seltenen Saumbiotope und an Biotope jüngerer Sukzessionsstadien angepasst sind (vgl. Mosaik-Zyklus-Konzept als verbreitete Theorie).

Siehe auch

Literatur

  • Karl Gayer: Der Waldbau, 3 Auflage, 1889, 619 S. ; 4 Auflage, 1898, 626 S., Berlin. online
  • Karl Gayer: Über den Femelschlagbetrieb, 1895

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Carl Heyer, Der Waldbau oder die Forstproductenzucht, 1854