Flabellidium spinosum



Flabellidium spinosum
Systematik
Klasse: Bryopsida
Unterklasse: Bryidae
Ordnung: Hypnales
Familie: Brachytheciaceae
Gattung: Flabellidium
Art: Flabellidium spinosum
Wissenschaftlicher Name
Flabellidium spinosum
Herzog

Flabellidium spinosum ist eine ausgestorbene Pflanzenart aus der Klasse der Laubmoose. Sie war in Bolivien endemisch und gilt als einzige Art der Gattung Flabellidium.

Merkmale

Flabellidium spinosum war ein pleurokarpes, epiphytisch an Baumwurzeln wachsendes Moos mit schmutzig-grünen bis gelblich-grünen Blättern. Die aufgerichteten Stängel waren ungefähr 1 cm hoch, halbgefiedert und mehr oder weniger beblättert. Die eiförmigen Blättchen maßen 0,7 x 0,35 mm. Sie waren schuppenförmig und im getrockenen Zustand leicht gewölbt. Die abaxial gezähnte und als Dorn austretende Mittelrippe (Costa) erreichte ungefähr drei Viertel der Blattlänge. Flabellidium spinosum war vermutlich diözisch. Es sind keine Sporophyten bekannt geworden. Die kahle, hellgelbe Sporenkapselhaube war 1,8 mm lang. Der rötliche Kapselstiel war glatt. Die Kapseln waren unterentwickelt.

Status

Flabellidium spinosum ist nur vom Typusmaterial bekannt, das der deutsche Botaniker und Bryologe Theodor Herzog 1911 in der Cordillera Quimsa Cruz (Tres Cruces) nahe Santa Cruz de la Sierra in Bolivien in einem Bergwald in ungefähr 1400 m Höhe entdeckt hatte. Der Wald in der Typuslokalität und in der Umgebung wurde gerodet und die Region in landwirtschaftlich genutzte Flächen umgewandelt. Bei nachfolgenden Expeditionen konnte die Art nicht mehr wiederentdeckt werden und gilt nun als höchstwahrscheinlich ausgestorben.

Literatur

  • Ignatov, M.S., Huttunen, S., Koponen, T. 2004.: Brachytheciaceae (Bryophyta) – family of sibling genera. In: Arctoa 11, S. 245–296 (Online-Version)
  • Enroth, J. 1995: Commentary on the moss genus Flabellidium (Brachytheciaceae). In: Fragmenta Floristica et Geobotanica 40: S. 743–747.
  • Herzog, T. 1916: Die Bryophyten meiner zweiten Reise durch Bolivia. In: Bibliotheca Botanica 87: S. 167, Abbildung auf Tafel VII.

Weblinks