Fremdlingsfluss
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Begründung: siehe QS --Kmhkmh 03:54, 17. Aug. 2010 (CEST)
Ein Fremdlingsfluss, auch allochthoner Fluss, ist ein Fluss, der in niederschlagsreichen Gebieten entspringt, aber auf seinem Weg ein Trockengebiet mit untypischen Wassermengen versorgt. Dafür ist es notwendig, dass allochthone Flüsse in ihrem Oberlauf genügend Wasser aufnehmen (humides Klima), um auch im Unterlauf (mit dann aridem Klima) noch ausreichend Wasser zu führen, um Flussoasen entstehen zu lassen, anstatt als meist ausgetrocknetes Wadi zu enden.
Sie werden in ihrem Oberlauf oft von anderen Bächen und Flüssen gespeist, bevor sie in die trockenen Gebiete eintreten, in denen wenig bis kein weiterer Zufluss stattfindet. Dennoch wird sein Wasser zur Bewässerung genutzt und zur Urbarmachung der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Oase.
Verdunstung, Versickerung und menschliche Wasserentnahme können dazu führen, dass der Fremdlingsfluss das Meer nicht durchgängig durch alle Jahreszeiten erreicht, sondern periodisch oder dauerhaft trockenfällt. Fremdlingsflüsse enden häufig in Binnenseen, die abflusslos sind, weil Versickerung und Verdunstung den Zufluss übersteigen (Bsp. Aralsee), Binnendeltas (Bsp. Okavangodelta) oder Wadis.
So hat zum Beispiel der Nil seine höchste Wasserführung nicht an der Mündung, sondern etwa 2000 km stromaufwärts. Weitere bekannte Beispiele für einen Fremdlingsfluss sind der Euphrat, Syrdarja, Amudarja, Indus, Tigris und der Colorado River.
Die beiden Hauptzuflüsse des Aralsees, Syrdarja und Amudarja, fallen auf dem Weg durch die zentralasiatischen Steppen- und Wüstenlandschaft infolge von Aufstauung und landwirtschaftlicher Wasserentnahme häufig weit vor ihrer Mündung trocken.
Manche oberirdisch verschwundene Flüsse erreichen als Sickerflüsse unterirdisch doch noch das Meer. Dieses Phänomen ist in Karstgebieten häufig anzutreffen, da durch das poröse und höhlenreiche Karstgestein sehr viel Wasser strömt.
Abzugrenzen sind sie vom diarheischen Fluss, da letzterer zwar ebenfalls Trockengebiete durchquert, jedoch dann sich erneut die Klimazone vom arides Klima in humides Klima verändert. An seinem Unterlauf durchquert letzterer erneut humides Klima und hat weitere Zuflüsse, um dann als normaler exorheischer Fluss jahreszeitenunabhängig ins Meer zu münden.