Günter Stock
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- Manager
- Physiologe
- Mediziner (20. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg)
- Hochschullehrer (Freie Universität Berlin)
- Hochschullehrer (Universität Göteborg)
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes
- Träger des Verdienstordens des Landes Berlin
- Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste
- Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech)
- Mitglied der Leopoldina
- Mitglied der Academia Europaea
- Ehrendoktor der Ludwig-Maximilians-Universität München
- Deutscher
- Geboren 1944
- Mann
Günter Stock (* 7. Februar 1944 in Šidski Banovci, heute zur Gemeinde Nijemci, Kroatien, gehörend) ist ein deutscher Physiologe. Er ist seit 2006 Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, seit 2008 Präsident der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften und seit April 2012 Präsident der All European Academies (ALLEA). Außerdem ist er Masterplan-Koordinator von HealthCapital Berlin-Brandenburg.
Leben
Günter Stock studierte von 1965 bis 1970 Medizin an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 1970 schloss er sein Studium mit dem Staatsexamen und der Promotion ab. Er war anschließend wissenschaftlicher Mitarbeiter am I. Physiologischen Institut der Universität Heidelberg und habilitierte sich dort, nach einem Forschungsaufenthalt an der Universität Göteborg, 1978 für das Fach Physiologie. 1980 erhielt er einen Ruf auf die Professur für Vegetative Physiologie an der Universität Heidelberg.
1983 trat er als Leiter des Hauptdepartments Herz-Kreislauf-Pharmakologie in die Schering AG ein und übernahm 1987 die Leitung des dortigen Instituts für Pharmakologie. Die Freie Universität Berlin ernannte ihn 1986 zum außerplanmäßigen Professor. Er war von 1989 bis 2005 Mitglied des Vorstandes der Schering AG, wo er für die Unternehmensfunktion Forschung und Entwicklung zuständig war.
Seit 2006 ist Günter Stock Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, deren Mitglied er seit 1995 ist. Die Akademie als Ort größtmöglicher wissenschaftlicher Exzellenz und höchster Autonomie sieht es als ihre Aufgabe an, die Gesellschaft in wissenschaftlichen Fragen zu beraten und regionale, nationale und internationale Netzwerke zu schaffen.[1] Zu den strategischen Zielen der Amtszeit von Günter Stock[2] gehören: der weitere Ausbau der Forschung zu Zukunftsfragen durch interdisziplinäre Arbeitsgruppen, u. a. zu den Themenschwerpunkten „Exzellenzinitiative“[3], „Gentechnologiebericht“[4] oder „Zukunft mit Kindern – Fertilität und gesellschaftliche Entwicklung“[5]; die verstärkte Erforschung und Erschließung des kulturhistorischen Erbes auf hohem wissenschaftlichen und methodischen Niveau und unter Nutzung modernster Instrumente sowie unter zukunftsorientierten Fragestellungen; die Erweiterung des Dialogs zwischen Wissenschaft und Gesellschaft u. a. durch die Initiative „Akademie und Schule“[6] sowie durch „Jahresthemen“[7], mit denen die Akademie eigene Forschungsaktivitäten konzentriert und Aktivitäten anderer Institutionen unter einem gemeinsamen thematischen Dach bündelt.
Günter Stock ist seit 1. Januar 2008 im Amt des Präsidenten der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften. Am 12. April 2012 wurde er zum Präsidenten der ALLEA gewählt.
Mitgliedschaften
Günter Stock war von 1992 bis 2007 Mitglied des Wissenschaftsrates und war bis 2011 Vizepräsident und Mitglied des Verwaltungsrates der Max-Planck-Gesellschaft. 1995 wurde er Ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Seit 1999 ist er Senator der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, von 2001-2007 war er Senator und Mitglied des Kuratoriums der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Er ist zudem Mitglied der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ), seit 2000 stellvertretender Vorsitzender der „Humboldt-Universitäts-Gesellschaft“, Verein der Freunde, der Ehemaligen und Förderer e.V., seit 2001 Mitglied des Kuratoriums der Humboldt-Universität zu Berlin. Günter Stock ist seit 2002 Vorsitzender des Kuratoriums des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin und Mitglied von acatech – Konvent für Technikwissenschaften der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften. Seit 2004 ist er Mitglied des Aufsichtsrates der Central European University in Budapest, Ordentliches Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste sowie Vorstandsvorsitzender des Freundeskreises des Japanisch-Deutschen Zentrums Berlin. 2006 wurde er Mitglied der Berliner Wissenschaftlichen Gesellschaft, Mitglied im Aufsichtsrat der Charité, Mitglied des Kuratorium des Zentrums für Zeithistorische Forschung (ZZF) Potsdam. Seit 2007 ist er Mitglied im Kuratorium Deutscher Studienpreis der Körber-Stiftung, Mitglied der Academia Europaea und Mitglied im Vorstand der Deutschen Orientstiftung. Darüber hinaus ist Günter Stock Mitglied weiterer Aufsichtsräte, Kuratorien, wissenschaftlicher Institutionen und Sprecher von HealthCapital Berlin-Brandenburg sowie Mitglied des Stiftungsrates der Schering Stiftung. Stock ist laut einem Artikel des Berliner Tagesspiegels in über 60 wissenschaftspolitischen Positionen und Gremien aktiv, eine Ämterfülle, die teils bewundernd, teils auch kritisch kommentiert wird[8].
Ehrungen und Auszeichnungen
1999 erhielt Günter Stock die Ehrendoktorwürde der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Für sein „herausragendes persönliches Engagement in der Wissenschafts- und Forschungspolitik“ wurde Günter Stock 2006 mit dem Verdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
2007 wurde er in Anerkennung und Würdigung seiner hervorragenden Verdienste um die Stadt Berlin vom Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, mit dem Verdienstorden des Landes Berlin geehrt. 2012 wurde Stock – ebenfalls von Wowereit – mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Ausgewählte Publikationen
- N. E. Andén, G. Stock: Effect of clozapine on the turnover of dopamine in the courpus striatum and in the limbic system. J. Pharm. Pharmacol. 24, 1973, S. 346–348.
- G. Stock, V. Sturm, H. P. Schmitt, K. H. Schlör: The influence of chronic deep-brain stimulation on excitability and morphology of the stimulated tissue. Acta Neurochirurgica 47. 1979, S. 123–129.
- G. Stock, H. Stumpf und K. H. Schlör: Die Bedeutung mesenzephaler, dienzephaler und limbischer Areale für die zentrale Kreislaufregulation. Therpiewoche 29 (1979), S. 45
- G. Stock: Sozialphysiologie II. In: H. Schaefer (Hg.): Umwelt und Gesundheit – Aspekte einer sozialen Medizin. Funk-Kolleg Umwelt und Gesundheit, Bd. 1. Fischer Taschenbuch Verlag, 1982, S. 87–117.
- G. Stock, P. Kummer, A. Steiger, H. Stumpf: Mögliche Bedeutung des Dopamin für den REM-Schlaf. In: Beckmann, Helmut und Thieme, Georg (Hg.): Biologische Psychiatrie. Verlag Stuttgart-New York 1982, S. 336–342.
- G. Stock: Der Markt des Lebens – Die Bedeutung der Lebenswissenschaft für die Wirtschaft, Sonderdruck Kongreßband des XI. Europäischen Kongresses für Theologie 15.-19. September 2002 in Zürich. Gütersloher Verlagshaus, 2002, S. 80–95.
- G. Stock: Kreativität – Quelle und Motor für Wissenschaft und Wohlstand?. In: Gerhart von Graevenitz, Jürgen Mittelstraß (Hg.): Kreativität ohne Fesseln. Über das Neue in Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur, Konstanzer Wissenschaforum. Bd. 1, UVK Universitätsverlag Konstanz, Konstanz 2008, S. 91–106.
Mitherausgeberschaften
- R. J. Gryglewski, G. Stock: Prostacyclin and its stable analogue Iloprost. Springer Verlag, Berlin-Heidelberg 1987.
- Günter Stock, Ursula Habenicht: Schering Foundation Workshop, Bd. 2–28. Springer Verlag, Berlin-Heidelberg.
- Günter Stock, Monika Lessl: Schering Foundation Workshop. Bd. 29– (1991- Springer Verlag, Berlin-Heidelberg.
- Jürgen Mittelstrass, Günther Stock: Chemie und Geisteswissenschaften. Akademie Verlag, Berlin 1992.
- J. A. Dormandy, Günter Stock: Critical Leg Ischaemia : Its Pathophysiology and Management. Springer Verlag, Berlin-Heidelberg.
Einzelnachweise
- ↑ Aufgaben und Ziele der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
- ↑ G. STOCK: Bericht des Präsidenten Günter Stock, Festsitzung zum Leibniztag. In: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. (vormals Preußische Akademie der Wissenschaften) Jahrbuch 2006, Akademie Verlag, Berlin 2007, S. 181–203. G. STOCK: Bericht des Präsidenten Günter Stock, Festsitzung zum Leibniztag. In: Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. (vormals Preußische Akademie der Wissenschaften) Jahrbuch 2007, Akademie Verlag, Berlin 2008, S. 161–189.
- ↑ „Exzellenzinitiative“ auf bbaw.de
- ↑ „Gentechnologiebericht“ bbaw.de, eine Interdisziplinären Arbeitsgruppe der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
- ↑ „Zukunft mit Kindern“ auf bbaw.de, eine Interdisziplinäre Arbeitsgruppe der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
- ↑ „Akademie und Schule“ auf bbaw.de
- ↑ „Jahresthema“ auf jahresthema.bbaw.de. Das Jahresthema 2011/2012 der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften lautet „ArteFakte. Wissen ist Kunst – Kunst ist Wissen“.
- ↑ Anja Kühne: Professor Überall, in: Tagesspiegel 14. Februar 2008
Weblinks
- Literatur von und über Günter Stock im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Stock, Günter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiologe |
GEBURTSDATUM | 7. Februar 1944 |
GEBURTSORT | Šidski Banovci, heute Gemeinde Nijemci |