Gegenblättriger Steinbrech
Gegenblättriger Steinbrech | ||||||||||||
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Gegenblättriger Steinbrech (Saxifraga oppositifolia) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Saxifraga oppositifolia | ||||||||||||
L. |
Der Gegenblättrige Steinbrech (Saxifraga oppositifolia) gehört zur Gattung Steinbrech (Saxifraga) und zur Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae).
Beschreibung und Ökologie
Der Gegenblättrige Steinbrech wächst als ausdauernde krautige Pflanze, erreicht Wuchshöhen von 1 bis 5 cm und bildet lockere Rasen oder lockere, seltener feste Polster. Die in kleinen, grundständigen Rosetten gegenständig stehenden Laubblätter sind verkehrt eiförmig bis länglich lanzettlich und 2,5 bis 5 mm lang. Sie sind am Rand bewimpert und besitzen an der Spitze ein (selten drei ) kalkausscheidenden Grübchen.
Die Blütenstiele sind meistens unbeblättert und tragen nur eine Blüte. Die radiärsymmetrischen, zwittrigen, fünfzähligen Blüten sind rosa bis purpur und weisen einen Durchmesser von 1 bis 2 cm auf. Die fünf Kelchblätter sind bewimpert und oft rot. Die fünf purpurrosafarbenen bis weinroten, verblassenden Kronblätter sind breit-lanzettlich bis verkehrt-eiförmig und zwei- bis dreimal so lang wie die Kelchblätter.
Die Blütezeit reicht von Mai bis August.
Die wenigen Bestäuber im Hochgebirge werden durch überproportional große Blüten angelockt. Durch den Polsterwuchs wird eine Häufung von Blüten erzielt und dadurch eine größere Signalwirkung.
Vorkommen
Der Gegenblättrige Steinbrech bevorzugt in den gemäßigten Breiten offene steinige Rasen und Moränen in Höhenlagen zwischen 1.600 und 4.500 Meter. In der Schweiz wurden unterhalb des Gipfels des Dom üppig blühende Kissen dieser Pflanze auf einer Höhe von 4505 m entdeckt, welche somit die höchstgelegene Blütenpflanze in Europa darstellt, darüber hinaus auch weltweit der vermutlich kälteste Standort, an dem eine Blütenpflanze gefunden wurde.[1] Im Norden seines Verbreitungsgebietes wächst er in tieferen Lagen.
Er besiedelt mit seinen Unterarten Gebiete von der spanischen Sierra Nevada im Süden bis Grönland im Norden. Dort wächst er noch bei 83°40'N auf der Kaffeklubben-Insel, die allgemein als nördlichstes festes Land der Erde gilt[2], und ist damit – zusammen mit dem dort ebenfalls vorkommenden Arktischen Mohn – die am nördlichsten wachsende höhere Pflanzenart. Er wächst nach Osten hin bis Sibirien und Kaschmir und gehört zur Nivalflora.
Die Unterart Bodensee-Steinbrech (S. oppositifolia subsp. amphibia) war endemisch am Bodensee und gilt seit 1956 als ausgestorben.
Sonstiges
Die immergrünen Blätter ertragen Temperaturen bis –40 °C ohne Schaden. Die Blüten werden schon im Spätsommer bis Herbst des Vorjahres angelegt. Auch die Blüten sind sehr kälteresistent und ertragen Temperaturen bis –15 °C. Der neue Austrieb der empfindlicheren Blätter erfolgt erst später, wenn die Gefahr des Erfrierens vorüber ist. Die Samen wiegen nur 0,0001 g und verbreiten sich mit dem Wind.
Literatur
Gegenblättriger Steinbrech. FloraWeb.de
- Xaver Finkenzeller: Alpenblumen. ISBN 3-576-11482-3
- Manfred A. Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Stuttgart 1994, ISBN 3-8001-3461-6
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Universität Basel, 24. Mai 2011
- ↑ Sagax Groenland 2007 [1]