Großer Wasserfenchel



Großer Wasserfenchel

Großer Wasserfenchel (Oenanthe aquatica)

Systematik
Asteriden
Euasteriden II
Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Gattung: Wasserfenchel (Oenanthe)
Art: Großer Wasserfenchel
Wissenschaftlicher Name
Oenanthe aquatica
(L.) Poir.

Der Große Wasserfenchel (Oenanthe aquatica), auch als Wasser-Rebendolde bekannt, zählt innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae) zur Gattung Wasserfenchel (Oenanthe). Im Englischen wird die Art als „Waterfennel“ bezeichnet.

Merkmale

Illustration

Der Große Wasserfenchel ist eine einjährige oder mehrjährig-hapaxanthe krautige Pflanze mit einer Gesamthöhe von 30 bis 120 (selten 150) cm. Der Stängel ist rund, hohl, gerillt und verzweigt sich abstehend. Im Wasser stehend erreicht er bis zu 5 cm Durchmesser. Während der Blütezeit von Juni bis September zeigen sich die weißen, flachen Doldenblüten. Die schmalscheidigen Laubblätter sind zwei- bis fünffach gefiedert, im Wasser untergetauchte Blätter sind fein behaart, was auf die Luftblätter nicht zutrifft. Die bis 5 mm großen Früchte sind grob oval geformt.

Giftpflanze

Giftig ist die gesamte Pflanze, die Giftstoffe konzentrieren sich besonders im Kraut. Die Hauptwirkstoffe werden von dem giftigen Polyethin Oenanthotoxin und 1 bis 2,5 % ätherischen Ölen dargestellt. Über Vergiftung bei Menschen ist bisweilen nichts bekannt. Pferde, Schweine und Rinder reagieren allerdings empfindlich auf die Giftpflanze. Symptome sind, wahrscheinlich auch beim Menschen, Gastroenteritis mit Durchfall sowie Krämpfe.

Medizinische Verwendung

Früher wurde der Große Wasserfenchel volksmedizinisch gegen Husten, Blähungen und zur Entwässerung eingesetzt. Heutzutage nimmt sich dieser Pflanze nur noch die Homöopathie an und verwendet sie bei Erkrankungen der Atemwege und Brustdrüsen, bei Verdauungsstörungen, Magenschleimhautentzündungen sowie als Zusatzmittel bei Tuberkulose.

Vorkommen

Der Große Wasserfenchel kommt in ganz Europa, Westasien und Sibirien vor, in Nordamerika wurde die Art als Neophyt eingeschleppt. Sie besiedelt verschiedene Feuchtbiotope, etwa Verlandungslandschaften an Teichen und Tümpeln, in Röhricht bei Wassertiefen bis zu 1 m und andere Feuchtgebiete. Sie verträgt starke Schwankungen des Wasserstandes und bevorzugt kalk- und nährstoffreiche Gewässer. Zum Teil ist die Pflanze in Deutschland häufig anzutreffen, besonders im Norden. Allgemein ist sie aber eher selten.

Quellen

  • Roth, Daunderer & Kormann: Giftpflanzen - Pflanzengifte, Auflage 5, NIKOL Verlag, ISBN 3-86820-009-6.
  • Wilfried Stichmann, Ursula Stichmann-Marny: Kosmos Pflanzenführer, Franckh-Kosmos Verlag, ISBN 3-440-07364-5.
  • Mannfried Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen, Bechtermünz Verlag, ISBN 3-8289-1839-5.

Weblinks

Commons: Oenanthe aquatica – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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