Die Gattung Henipavirus umfasst derzeit zwei Spezies von behüllten Viren aus der Familie Paramyxoviridae. Aus der Bezeichnung für diese zwei Virusarten, dem Hendra-Virus und dem Nipah-Virus, wurde der Gattungsname gebildet.
Die Spezies der Gattung Henipavirus unterscheiden sich von anderen Mitgliedern der Paramyxoviridae besonders durch ein um etwa 3000 nt längeres Genom [1] und sehr lange nicht-kodierende Regionen (UTR: untranslated region) am 5’- und 3’-Ende des RNA-Stranges. Die Viren besitzen ein Membranprotein G zur Erkennung der Zielzelle, das im Gegensatz zu den meisten Paramyxoviren keine Hämagglutinin- oder Neuraminidase-Aktivität besitzt.[2]
Biologische Eigenschaften
Die Spezies der Gattung Henipavirus infizieren Flughunde der Gattung Pteropus in Australien und Südostasien (Malaysia, Kambodscha), sowie den Palmenflughund (Eidolon helvum) in Afrika. Sie haben hier zugleich ihr ökologisches Reservoir [3] und sind für einige lokal begrenzte Ausbrüche bei Haustieren (besonders Pferde und Schweine) und Menschen verantwortlich, auf die sie durch Tröpfcheninfektion oder Einatmen von Urin-haltigen Aerosolen übertragen werden. Die Infektion besitzt eine hohe Sterblichkeit, da Nipah- und Hendra-Virus neben einer Lungenentzündung auch eine Enzephalitis hervorrufen können.[4]
Systematik
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Quellen
- ↑ L.-F. Wang, M. Hansson et al.: The exceptionally large genome of Hendra virus: support for creation of a new genus within the family Paramyxoviridae. Journal of Virology (2000) 74, 9972-9979
- ↑ L.-F. Wang, B. H. Harcourt et al.: Molecular biology of Hendra and Nipah viruses. Microbiology and Infection (2001) 3, 279-287
- ↑ S. Wong, S. Lau, P. Woo und KY Yuen: Bats as a continuing source of emerging infections in humans. Reviews in Medical Virology (2006) Oct 16
- ↑ K. B. Chua: Nipah virus outbreak in Malaysia. Journal of Clinical Virology (2003) 26(3):265-75
Literatur
- David M. Knipe, Peter M. Howley et al. (Hrsg.): Fields´ Virology, 4. Auflage, Philadelphia 2001
- R. A. Lamb et al.: Genus Henipavirus. In: C.M. Fauquet, M.A. Mayo et al.: Eighth Report of the International Committee on Taxonomy of Viruses. London, San Diego, 2004 S. 663
Weblinks