Ibritumomab-Tiuxetan
Ibritumomab-Tiuxetan | ||
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Masse/Länge Primärstruktur | 143,4 kDa | |
Bezeichner | ||
Externe IDs | CAS-Nummer: 206181-63-7 | |
Arzneistoffangaben | ||
ATC-Code | L01XC10 V10XX02 | |
DrugBank | BTD00069 | |
Wirkstoffklasse | Monoklonaler Antikörper | |
Verschreibungspflicht | ja |
Ibritumomab-Tiuxetan (Handelsname Zevalin®; Zulassungsinhaber in der EU: Bayer Schering) ist ein konjugierter monoklonaler Antikörper, der als Arzneistoff bei der Radioimmuntherapie verschiedener maligner Lymphome von B-Zellen (Lymphdrüsenkrebs) angewendet wird.
Aufbau
Es ist ein Immunkonjugat, das heißt eine Kombination eines Antikörpers mit einem anderen Stoff, das durch eine stabile kovalente Bindung über Thioharnstoff zwischen dem
- monoklonalen Antikörper Ibritumomab (ein rekombinanter, muriner, monoklonaler IgG1κ Antikörper, der spezifisch gegen das B-Zell-Antigen CD20 gerichtet ist) und dem
- Chelator (Komplexbildner) Tiuxetan.
Herstellung
Der Antikörper wird von gentechnisch modifizierten Eierstockzellen des Chinesischen Hamsters (CHO-Zellen von Chinese Hamster Ovary) hergestellt und besteht aus zwei schweren γ-Ketten mit je 445 Aminosäuren und zwei leichten κ-Ketten mit je 213 Aminosäuren.
Wirkungsweise
Der Chelator bringt eine Bindungsstelle hoher Affinität zu 90Yttrium ein. 90Y ist ein β-Strahler. Der Antikörper sucht das Ziel (die B-Zellen) und führt damit das an den Chelator gebundene radioaktive Yttrium an die B-Zelle heran, was diese direkt und ihre direkte Umgebung spezifisch und über längere Zeit der hochenergetischen radioaktiven Strahlung aussetzt, dabei aber andere, entferntere Zellen schont. Zusätzlich hat auch der Antikörper allein therapeutische Wirkung (siehe auch Rituximab). Dabei werden allerdings alle Zellen, die das Antigen auf der Oberfläche enthalten, angegriffen, auch gesunde B-Zellen. Verschont allerdings werden B-Zell-Vorläufer, sodass als erhofftes Ergebnis nach der radikalen Abtötung vollständig entwickelter B-Zellen auch alle Krebszellen abgestorben sind und aus den Vorläufern die für die Krankheitsabwehr essentiellen B-Zellen neu gebildet werden können.
Geschichtliches
Ibritumomab-Tiuxetan wurde bei Idec Pharmaceutical (heute Biogen Idec) entwickelt. Die Erstzulassung erfolgte 2002 in den USA. In der EU wurde Ibritumomab-Tiuxetan 2004 zugelassen. Zulassungsinhaber und Vertreiber für die EU ist Bayer Schering. Die US-amerikanische Firma Cell Therapeutics erwarb 2007 die US-Rechte von Biogen Idec.[1] Das Arzneimittel wird weiterhin bei Biogen Idec hergestellt.
Literatur
- Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin, Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie. Leitlinie für die Radioimmuntherapie des CD20-positiven follikulären B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphoms. doi:10.3413/nukmed-0318
Weblinks
- Pharmazeutische Zeitung zu Ibritumomab-Tiuxetan
- Strahlenschutzkommission: Strahlenschutzaspekte der Radioimmuntherapie mit Y-90-Ibritumomab-Tiuxetan
- Europäischer öffentlicher Beurteilungsbericht (EPAR) zu Zevalin®
Einzelnachweise
- ↑ Cell Therapeutics Inc.: Presseerklärung vom 27. Dezember 2007. zugegriffen am 17. September 2008