Institute of Cetacean Research

Das Institute of Cetacean Research (ICR, jap. {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), Nihon geirui kenkyūjo, dt. „Japanisches Walforschungsinstitut“) ist eine japanische Non-Profit-Organisation, welche sich der wissenschaftlichen Untersuchung der Wale widmet. Gegründet wurde es 1947 als Stiftung Geirui Kenkyūjo ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), engl. Whale Research Institute), welches wiederum aus dem 1941 gegründeten Nakabe Kagaku Kenkyūjo ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), engl. Nakabe Scientific Research Centre) hervorging.

Das Whales Research Institute erhielt seine Daten aus dem kommerziellen Walfang Japans, bis 1986 die Internationale Walfangkommission alle Quoten für kommerziellen Walfang auf Null setzte und darauf die Neugründung des Institute of Cetacean Research erfolgte. Das Institut übernahm die gesamte Walfangflotte des Landes und führt den Walfang zu wissenschaftlichen Zwecken fort.

Das ICR hat die Walfangflotte beim Unternehmen Kyōdō Sempaku K.K. ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), dt. etwa: „Schiffskooperation“) gechartert, Japans größtem Walfangschiff-Betreiber. Nachdem im April 2006 fünf Großunternehmen aus der Beteiligung an dem Betreiber ausgestiegen waren, übernahm das ICR selbst einen Teil dieser Beteiligungen.

Kritik

Von Walfanggegnern wird dem ICR vorgeworfen, dass es sich beim Walfang zu Forschungszwecken nur um eine Umgehung der Fangquoten handle und weiterhin kommerzieller Walfang betrieben werde.
Anhaltspunkt dafür sei der Verkauf des Walfleisches an Fischmärkte, der einen Teil der Ausgaben des ICR deckt.[1]
Dem wird entgegengesetzt, dass Walfleisch in Japan nur gering nachgefragt werde und somit aus dem Walfang kein Profit geschlagen werden könne. Es wird geschätzt, dass das ICR pro Jahr ca. 10 Millionen Euro an Subventionen von der japanischen Regierung benötigt.[2]
Zudem wird von den Regularien der Internationalen Walfangkommission (IWC) vorgeschrieben, dass das Fleisch von zu wissenschaftlichen Zwecken gefangenen Walen zwingend weiterverwendet werden muss.[3]

Walfanggegner bemängeln, dass das ICR nur wenige aufschlussreiche Forschungsergebnisse vorweisen könne und diese Ergebnisse in einem ungleichen Verhältnis zur Tötung tausender Wale stünden.
Kritisch äußern sich auch zwanzig Mitglieder des Wissenschaftlichen Komitees der IWC: "Nur wenige für die IWC signifikante Erkenntnisse können ausschließlich durch Walfang ermittelt werden, so dass es unmöglich erscheint, das Töten von Tieren auf dieser Basis zu vertreten." [4]
Der Präsident des Wissenschaftlichen Komitees der IWC, Arne Bjorge, sagt jedoch über die japanischen Forschungsergebnisse: "Der Japanische Beitrag zur Walforschung in der Antarktis ist signifikant und, ich würde sagen, äußerst wichtig für das Wissenschaftliche Komitee der IWC. [...] Das Gremium war sehr zufrieden mit den Daten, die Japan gesammelt hat." [5]
Das ICR entgegnet Kritikern zudem, dass das Moratorium der IWC den Zweck habe, den kommerziellen Walfang zeitweilig auszusetzen, bis mehr Daten über Wale gesammelt seien. Laut Joji Morishita vom ICR erfülle Japan nur den Auftrag, die Walforschung voranzutreiben. Auch das ICR habe das Ziel, das Fortbestehen der Wale zu sichern.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Australia has 'shocking' evidence of Japan's whaling. "The meat is then sold in supermarkets and restaurants." Abgerufen am 25. Juni 2010.
  2. Norway, Japan prop up whaling industry with taxpayer money. Abgerufen am 25. Juni 2010.
  3. 3,0 3,1 Whaling: The Japanese position. Abgerufen am 25. Juni 2010.
  4. Philipp J. Clapham: Whaling as Science. In: BioScience. 53. Jahrgang, 2003, S. 210–212.
  5. Under the skin of whaling science. Abgerufen am 25. Juni 2010.

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