Jérôme Lejeune


Jérôme Lejeune (* 13. Juni 1926; † 3. April 1994) war ein französischer Pädiater und Genetiker. Er beschrieb 1963 als erster unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten das Katzenschrei-Syndrom. Er benannte es nach dem katzenähnlichen Schrei (cri-du-chat = Katzenschrei) der betroffenen Kinder im frühen Kindesalter. Es wurde nach ihm benannt und ist darum auch unter Lejeune-Syndrom bekannt.

1959 fand er heraus, dass bei den meisten Menschen mit Down-Syndrom in jeder Körperzelle 47 Chromosomen statt wie üblich 46 vorhanden sind. Ein Chromosom musste also verdreifacht (trisom) vorliegen. Welches das war, konnte er allerdings seinerzeit noch nicht feststellen. Heute weiß man, dass es das Chromosom 21 ist.

Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit praktizierte er weiter als Kinderarzt. Jérôme Lejeune war lange Zeit Mitglied der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften. Er setzte sich für das Recht auf Leben behinderter Kinder ein. Papst Johannes Paul besuchte bei seiner Frankreichreise das Grab Lejeunes und setzte sich für dessen Heiligsprechung ein. Das Verfahren wurde bisher aber nicht abgeschlossen. Gerade durch diesen Einsatz gegen die pränatale Auswahl und Abtreibung genetisch kranker Kinder setzte sich Lejeune schon zu Lebzeiten heftiger Kritik aus. Er selbst sah es daher als tragisch an, dass gerade er die Möglichkeit der pränatalen Diagnostik geliefert hatte.

Lejeune wurde 1984 mit einem internationalen Antonio-Feltrinelli-Preis ausgezeichnet. Er war ein persönlicher Freund von Papst Johannes Paul II., der ihn in die Päpstliche Akademie der Wissenschaften aufnahm und zum Präsidenten der neu ins Leben gerufenen Päpstlichen Akademie für das Leben machte. Kurz darauf starb Lejeune allerdings in Paris an Krebs.

Die Abtei Saint-Wandrille hat die Seligsprechung postuliert, mittlerweile ist Lejeune zum "Diener Gottes" erklärt worden.

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