Käferschnecken
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Käferschnecken | ||||||||
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Tonicella lineata | ||||||||
Systematik | ||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||
Polyplacophora | ||||||||
de Blainville 1816 | ||||||||
Unterklassen | ||||||||
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Die Käferschnecken (Polyplacophora) stellen eine Gruppe der Weichtiere bzw. der Untergruppe der Stachelweichtiere dar. Die etwa 900 Arten der Käferschnecken leben ausschließlich im Meer, vor allem im Bereich um Australien. Sie erreichen Körpergrößen von 0,5–45 Zentimeter und sind dämmerungsaktiv. Das Alter der Weichtiergruppe wird auf 500 Millionen Jahre geschätzt.
Merkmale
Das Hauptkennzeichen der Polyplacophora ist ihre Schale, die bei den heutigen Formen aus acht Einzelplatten besteht und die Oberseite des Tieres bedeckt. Bei fossilen Formen sind bis zu 17 Einzelplatten bekannt (Vielplatter = Multiplacophora). Die charakteristischen Schalenplatten sind untereinander beweglich verbunden und in ihrer Gesamtheit von einem Gürtel (Perinotum) eingefasst. Im Gürtel sind Kalknadeln, Kalkschüppchen oder Kalkkörperchen eingelagert. Die Platten bedecken den Kopf und den nur durch eine Furche vom Kopf abgesetzten Kriechfuß der Tiere. Eine Mantelrinne mit bis zu 88 Kiemenpaaren umgibt den Kopf und den Fuß. Die dorsal befindliche, obere, pigmentierte, aus organischem Material bestehende Hautschicht wird als Tegmentum bezeichnet [1] Die Platte wird bedeckt von hunderten winzigen Augenlinsen aus Kristall (Aragonit), unter denen lichtempfindliche Zellen stecken. Damit können die Tiere vermutlich die Umrisse ihrer Feinde orten. Aragonit besitzt zwei Brennweiten, wodurch die Tiere gleichermaßen unter Wasser wie an der Meeresoberfläche scharf sehen können.[2]
Lebensweise
Käferschnecken fressen vor allem pflanzlichen und tierischen Substrataufwuchs – Algen, Moostierchen, Hydrozoen und Seepocken (Balanidae). Die Mundöffnung mit der sehr großen Radula liegt direkt vor dem Kriechfuß der Tiere. Die Raspelzunge kann eine Länge von bis zu einem Drittel der Körperlänge erreichen und ist mit teilweise mehr als 40 Querreihen durch Magnetit gehärtete Zähne ausgestattet. Einige Arten ernähren sich aber auch räuberisch von kleinen Krebsen und kommen in Tiefen bis 5000 m vor. Die Tiere lauern auf Beute, indem sie den vorderen Teil des Körpers bzw. des Gürtels vom Untergrund abheben. Kleine tentakelartige Fortsätze am vorderen Mantelrand fungieren als Tastsinnesorgane. Kommt ein Beutetier mit den Tentakeln in Berührung, dann klappt der Gürtel an den Untergrund und begräbt das Beutetier unter sich. Die Beute kann dann in aller Ruhe verspeist werden.
Die meisten Käferschnecken sind getrenntgeschlechtlich und die Gameten (Spermien und Eier) werden einfach in das Wasser abgegeben. Nur bei wenigen Arten findet eine innere Befruchtung statt. Einige Arten betreiben sogar eine primitive Form der Brutpflege in ihrer Mantelrinne.
Systematik der Käferschnecken
Die folgende Klassifikation folgt Parker:[3]
- Klasse Polyplacophora
- Unterklasse Neoloricata
- Ordnung Lepidopleurida
- Familie Hanleyidae
- Familie Choriplacidae
- Familie Lepidopleuridae
- Ordnung Ischnochitonida
- Familie Subterenochitonidae
- Familie Ischnochitonidae
- Gattung Lepidochitona
- Rändel-Käferschnecke (Lepidochitona cinerea)
- Gattung Lepidochitona
- Familie Schizoplacidae
- Familie Callochitonidae
- Familie Callistoplacidae
- Familie Chaetopleuridae
- Familie Mopaliidae
- Familie Schizochitonidae
- Familie Chitonidae
- Gattung Chiton
- Chiton olivaceus
- Gattung Chiton
- Ordnung Acanthochitonida
- Familie Acanthochitonidae
- Ordnung Lepidopleurida
- †Unterklasse Palaeoloricata
- †Familie Mattheviidae
- †Familie Chelodidae
- †Familie Septemchitonidae
- †Familie Preacanthochitonidae
- †Familie Gotlandochitonidae
- †Familie Scanochitonidae
- †Unterklasse Multiplacophora
- Unterklasse Neoloricata
Einzelnachweise
- ↑ Willy Kükenthal, Maximilian Renner: Leitfaden für das zoologische Praktikum. 17. Auflage. Gustav Fischer, Jena 1978. ISBN 3-437-20172-7
- ↑ Augen aus Kristall. In: Der Spiegel. Hamburg 2011,16, S.116. ISSN 0038-7452
- ↑ Chitonidae. In: worldwideconchology.com.
Weblinks
- Von Käferschnecken lernen. Winzige Zähne von Weichtieren als Vorbild für maßgeschneiderte Kristalle. In: wissenschaft.de.