Kleiner Sonnenröschen-Bläuling
Kleiner Sonnenröschen-Bläuling | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Kleiner Sonnenröschen-Bläuling (Aricia agestis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Aricia agestis | ||||||||||||
(Denis & Schiffermüller, 1775) |
Der Kleine Sonnenröschen-Bläuling (Aricia agestis) ist ein Schmetterling (Tagfalter) aus der Familie der Bläulinge (Lycaenidae).
Merkmale
Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 22 bis 27 Millimetern. Sie haben dunkelbraune Flügeloberseiten, wobei sowohl auf den Vorder- als auch auf den Hinterflügeln deutlich orangefarbene Randflecken sichtbar sind. Die Flügelunterseiten beider Flügelpaare sind hell graubraun. Auf ihnen sind schwarze, hell umrandete Punkte und breite, orange gefärbte Flecken, die in einer Binde angeordnet sind, zu erkennen.[1] Eine sichere Abgrenzung zur Zwillingsart Aricia artaxerxes ist aufgrund der Flügelmusterung kaum möglich, da es fließende Übergänge gibt. Auch eine Genitaluntersuchung bringt keine Sicherheit, da sich die beiden Arten kaum unterscheiden. Ökologische Kriterien sind für die Artbestimmung viel sicherer. So schließen sich zum Beispiel in der Schweiz die beiden Verbreitungsareale fast vollständig aus.[2]
Die Raupen werden ca. 13 Millimeter lang. Sie sind gelbgrün gefärbt und haben sowohl auf den Seiten, als auch am Rücken rosa bzw. rötliche Längslinien. Die, am Rücken kann auch ganz fehlen.[1]
Ähnliche Arten
- Großer Sonnenröschen-Bläuling (Aricia artaxerxes)
Vorkommen
Die Tiere kommen in Nordafrika, Süd- und Mitteleuropa, der Türkei, dem Mittleren Osten und Sibirien bis einschließlich dem Amur weit verbreitet vor. Sie leben bis in eine Höhe von 1.700 Metern.[3] Sie sind in Mitteleuropa aber selten. Sie leben in warmen, sonnigen und trockenen Gebieten, wie z. B. auf Trockenrasen, an sonnigen Waldrändern oder in Sandgruben.[1]
Lebensweise
Flugzeit
Die Falter fliegen jährlich in zwei Generationen von Mai bis Juni und von Juli bis September, im Norden und in kälteren Regionen nur in einer von Juni bis Juli. Unter guten Bedingungen fliegen sie auch manchmal in drei Generationen zwischen April und Oktober. Dies trifft aber normalerweise nur auf Südeuropa und sehr warme Gebiete zu.[3]
Nahrung der Raupen
Die Raupen ernähren sich in erster Linie von Gelbem Sonnenröschen (Helianthemum nummularium) aber auch von Kleinem Storchschnabel (Geranium pusillum) und Reiherschnabel (Erodium cicutarium).[1]
Entwicklung
Die Weibchen legen ihre Eier einzeln auf die Blüten oder Stängel der Futterpflanzen. Die jungen Raupen ernähren sich nur vom unteren Teil der Blätter, die größeren Raupen fressen sie vollständig. Sie überwintern als Raupe.[1]
Gefährdung und Schutz
- Rote Liste BRD: V (auf der Vorwarnliste).[1]
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Heiko Bellmann: Der neue Kosmos-Schmetterlingsführer, Schmetterlinge, Raupen und Futterpflanzen. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2003, ISBN 3-440-09330-1, S. 152.
- ↑ Lepidopterologen-Arbeitsgruppe: Tagfalter und ihre Lebensräume Band 1, S. 377, Schweizerischer Bund für Naturschutz, Basel 1987, ISBN 978-3855874026
- ↑ 3,0 3,1 Tom Tolman, Richard Lewington: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07573-7, S. 108.
Weblinks
- www.lepiforum.de: Fotos und Taxonomie
- www.schmetterling-raupe.de
- Moths and Butterflies of Europe and North Africa (englisch)
- Aricia agestis bei Fauna Europaea. Abgerufen am 28. Februar 2011