Leibniz-Institut für Meereswissenschaften
Leibniz-Institut für Meereswissenschaften an der Universität Kiel | |
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Ansicht des IFM-GEOMAR am Westufer der Kieler Förde | |
Kategorie: | Forschungseinrichtung |
Träger: | keiner (rechtlich selbstständige SöR) |
Mitgliedschaft: | Leibniz-Gemeinschaft |
Standort der Einrichtung: | Kiel |
Art der Forschung: | Grundlagenforschung |
Fächer: | Naturwissenschaften |
Fachgebiete: | Geologie, Ozeanographie, Meteorologie, Biologie, Chemie |
Grundfinanzierung: | Bund (50 %), Länder (50 %) |
Leitung: | Prof. Dr. Peter M. Herzig |
Mitarbeiter: | etwa 750 |
Anmerkung: | An-Institut |
Homepage: | www.ifm-geomar.de |
Das Leibniz-Institut für Meereswissenschaften an der Universität Kiel (IFM-GEOMAR) war eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung mit Sitz in Kiel. Seine Forschungsaktivitäten waren der anwendungsorientierten Grundlagenforschung im Fach der Naturwissenschaften auf dem Gebiet der Ozeanografie, Geologie und Meteorologie zuzuordnen. Das Institut war eine rechtsfähige Stiftung des öffentlichen Rechts des Landes Schleswig-Holstein und war Mitglied der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL). Das Institut war ein An-Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, also eine ihr angegliederte Einrichtung. Zum 1. Januar 2012 wurde das IFM-GEOMAR in das Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (GEOMAR) umgewandelt.
Geschichte
Die Geschichte des Instituts geht zurück bis in das Jahr 1902, als von der „Preußischen Kommission zur wissenschaftlichen Erforschung der deutschen Meere“ in Kiel ein „Laboratorium für die internationale Meeresforschung“ gegründet wurde, in dem physikalische, chemische und biologische Untersuchungen betrieben wurden. Ihre hydrographische Abteilung wurde von dem Kieler Geographen Otto Krümmel geleitet. Bis 1938 diente der Reichsforschungsdampfer Poseidon der Fischereiforschung in der Nord- und Ostsee.
Im Jahr 1937 wurde das „Institut für Meereskunde“ als Universitätsinstitut von dem Zoologen Adolf Remane gegründet. Nach der Zerstörung des Instituts im Zweiten Weltkrieg wurde es unter Georg Wüst und Günter Dietrich wieder aufgebaut.
Im Jahre 1987 wurde am Kieler Ostufer das Forschungszentrum für Marine Geowissenschaften GEOMAR gegründet. Während sich das Institut für Meereskunde mit den physikalischen, chemischen und biologischen Prozessen im Meer und der Wechselwirkung mit der Atmosphäre beschäftigte, standen bei Forschung des GEOMAR die geologischen, geophysikalischen und geochemischen Prozesse des Meeresbodens und der Interaktion mit der Wassersäule im Vordergrund.
Das Institut in der heutigen Form entstand im Jahr 2004 und wurde gebildet aus der „Stiftung für marine Geowissenschaften“ (GEOMAR) und dem „Institut für Meereskunde an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel“ (IfM). [1]
2010 wurde beschlossen, das Leibniz-Institut für Meereswissenschaften in die Trägerschaft der Helmholtz-Gemeinschaft zu überführen[2] Zum 1. Januar 2012 wurde es in das Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel umgewandelt.
Aufgaben
Das Institut hat folgende Forschungsschwerpunkte:
- Die Rolle des Ozeans im Klimawandel,
- Der Einfluss des Menschen auf marine Ökosysteme
- Lebende und nicht-lebende marine Ressourcen
- Plattentektonik und Naturkatastrophen
Es gliedert sich in die vier zentralen Bereiche „Ozeanzirkulation und Klimadynamik“, „Marine Biogeochemie“, „Marine Ökologie“ und „Dynamik des Ozeanbodens“ sowie zwei Sonderforschungsbereiche (SFB) der Deutschen Forschungsgemeinschaft, den SFB 754 „Biogeochemische Wechselwirkungen im Tropischen Ozean“ und den SFB 574 „Volatile und Fluide in Subduktionszonen.[3]
Das Institut betreibt die vier Forschungsschiffe Alkor, Poseidon, Littorina und das Forschungsboot Polarfuchs sowie das einzige deutsche bemannte Forschungstauchschiff Jago.[4] Zum Institut gehört eine eigene Pier für die Forschungsschiffe. Ferner betreibt das IFM-GEOMAR drei Tiefseeroboter: das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug "ROV Kiel 6000" mit einer maximalen Tauchtiefe von 6000 Metern, das autonome Unterwasserfahrzeug "AUV ABYSS" sowie seit Januar 2011 das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug ROV PHOCA mit einer maximalen Tauchtiefe von 3000 Metern.
An das Institut angegliedert ist außerdem das öffentliche Aquarium mit dem Seehundebecken an der Kiellinie.
Kooperationen
Das Leibniz-Institut für Meereswissenschaften bildet in Kooperation mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) Studenten im Bachelor Studiengang "Physik des Erdsystems: Meteorologie - Ozeanographie - Geophysik" sowie in den Masterstudiengängen "Biological Oceanography" und "Climate Physics: Meteorology and Physical Oceanography" aus. Ferner werden Beiträge zu verschiedenen Studiengängen in den Geowissenschaften (Geologie, Mineralogie und Geophysik) geleistet.
Finanzierung
Nach dem Finanzierungsmodell der so genannten Blaue-Liste-Einrichtungen wird das Institut in Form einer Fehlbedarfsfinanzierung hälftig aus Mitteln des Bundes und der Länder finanziert. Der Bundesanteil wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) getragen, der Länderanteil zu drei Viertel vom Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr (MWWV) des Landes Schleswig-Holstein. Das restliche Viertel des Länderanteils wird nach dem Königsteiner Schlüssel auf alle Länder aufgeteilt.
Für das Jahr 2009 sind für die Grundfinanzierung des Instituts in den Haushaltsplänen insgesamt 30,2 Millionen Euro veranschlagt. Hinzu kommen Drittmittel verschiedener Finanzierungsgeber. Insgesamt hat das Institut 2009 einen Etat in Höhe von 57 Millionen Euro und rund 750 Mitarbeiter.
Quellen
- ↑ Gesetz über die Errichtung der Stiftung Leibniz-Institut für Meereswissenschaften
- ↑ Meldung über Trägerwechsel
- ↑ IFM-GEOMAR auf einen Blick im Webauftritt des Instituts
- ↑ Das Forschungstauchboot Jago im Webauftritt des Instituts
Weblinks
Koordinaten: 54° 19′ 38″ N, 10° 10′ 55″ O