Malaise-Falle
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Malaise-Fallen, benannt nach dem schwedischen Entomologen René Malaise (1892 - 1978), dienen dem Fang von Insekten, die während ihres Fluges in den unteren (dunklen) Bereich der Falle geraten. In den meisten Fällen versuchen die Tiere nach oben auszuweichen (dem Licht bzw. dem weißen Stoff entgegen) und gelangen so in ein Fanggefäß. Darin werden die Tiere meistens getötet, wobei bei Einsatz von hochprozentigem Alkohol auch gleichzeitig eine Konservierung stattfindet.
Auf die Platzierung der Fallen im Gelände ist sehr zu achten, entscheiden doch oft nur wenige Meter über Erfolg oder Misserfolg. Generell kann man aber sagen, dass Randstrukturen, wie beispielsweise Waldränder, einen größeren Erfolg erzielen. Außerdem ist die Ausrichtung zur Sonne zu beachten, da viele Insekten dem Licht entgegen fliegen.
Malaise-Fallen sind automatische Fallen und selektieren nicht. Daher dürfen diese nur kontrolliert zum Einsatz kommen und müssen regelmäßig gewartet werden. In Deutschland muss ihr Einsatz von den Behörden genehmigt sein.
Dank des umfangreichen Einsatzes dieser Fallen, insbesondere in exotischen Ländern, konnten in den vergangenen Jahren sehr umfangreiche Sammlungen angelegt werden, die für die Entomologie eine große Bedeutung haben. Problematisch ist allerdings die gelegentlich mangelhafte Bearbeitung der Fänge. Erst wenn das Material mindestens bis auf das Niveau der Ordnung sortiert wurde, können entsprechende Spezialisten mit der weiteren Bestimmung beauftragt werden. Diese Arbeiten sind sehr kostenintensiv und benötigen entsprechend gut ausgebildete Biologisch-Technische Assistenten und Systematiker. Insbesondere in Nord-Amerika (Vereinigten Staaten, Kanada) sind Malaise-Fallen sehr beliebt und Dank ihres Einsatzes finden sich dort heute die weltweit größten wissenschaftlichen Insektensammlungen.